Ein EU-Gipfel ohne die Briten, das hat es seit 43 Jahren nicht mehr gegeben. Am Mittwoch werden die 27 verbleibenden EU-Staaten darüber beraten, wie man sich Großbritannien gegenüber positioniert.
Schon am Dienstag hatten die Partner dem scheidenden britischen Premier David Cameron sichtbar die kalte Schulter gezeigt. Der gab sich aber unbeeindruckt und hielt auch an der bisherigen Strategie fest: Sein Land werde vorläufig nicht offiziell den Antrag auf einen Ausstieg aus der Europäischen Union stellen. Das werde wohl erst im Herbst passieren, wenn sein Nachfolger gewählt ist.
Premierminister Charles Michel sagte, er werde aber keine monatelange Erpressung der Briten akzeptieren. Und es werde auch keine Rosinenpickerei geben, machten viele Staats- und Regierungschef klar. Es müsse und es werde einen spürbaren Unterschied geben, ob ein Land Mitglied der Familie ist oder eben nicht, sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Anscheinend soll es schon im September einen weiteren informellen Gipfel geben, ebenfalls ohne die Briten.
Roger Pint - Bild: Philippe Huguent/AFP