Freud und Leid liegen beim ESC dicht beieinander. Denn es ist klar: Nur 26 Länder treten im Finale am Samstag (17.5.) gegeneinander an, um die begehrte Trophäe - das gläserne Mikrofon - in Händen zu halten. Sechs von ihnen sind bereits vorher qualifiziert. Das sind die größten Finanziers des ESC, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, sowie das jeweilige Gastgeberland - in diesem Jahr also die Schweiz.
Leider ging der Abend auch heute nicht ohne Protestaktionen gegen die Teilnahme Israels über die Bühne. Eine Gruppe Störenfriede begleitete den Auftritt von Yuval Raphael mit Trillerpfeifen und enthüllte ein riesiges Transparent. Das Ergebnis der Abstimmung bekamen diese Personen allerdings nicht mehr mit - jedenfalls nicht live: Schweizer Ordnungshüter geleiteten die Gruppe nach draußen.
Dass Israel das Finale erreichen würde, war im Vorfeld klar und das lag keinesfalls an den Differenzen rund um das Land. "New Day will Rise" ist eine großartige Ballade und wird von Yuval auf Englisch, Französisch und Hebräisch gesungen. Darüber hinaus ist der Auftritt auch noch toll inszeniert.
Alle Finalisten (in der Reihenfolge der Nennung): Litauen, Israel, Armenien, Dänemark, Österreich, Luxemburg, Finnland, Lettland, Malta und Griechenland.
Für diese Länder gab es von den Zuschauern nicht genügend Anrufe: Australien, Montenegro, Irland, Georgien, Tschechien und Serbien.
Am Samstagabend findet das Finale des 69. Eurovision Song Contest statt. Da wird es dann wieder ein Ergebnis aus zwei Wertungen geben: die Jury- und die Zuschauerwertung. Nach den beiden kurzweiligen Shows mit den gutgelaunten Moderatorinnen Sandra Studer und Hazel Brugger bin ich gespannt, welche Überraschungen die Macher für das große Finale noch in petto haben. Sandra hat übrigens ESC-Erfahrung: Sie nahm 1991 am ESC in Rom teil und erreichte für die Schweiz den fünften Platz. Am Samstag wird es eine dritte Moderatorin geben: Mal sehen, welche Rolle Michelle Hunziker, auch der "schönste Po Italiens" genannt, zuteil wird.
Biggi Müller