"Un avant-goût de ..." - zu deutsch: "Ein Vorgeschmack auf ..." - das war das Motto des Konzerts in der Lütticher Oper, bei dem das Orchester unter der Leitung von Chefdirigent Giampaolo Bisanti Auszüge aus jenen Werken spielte, die ab dem 13. September in der Spielzeit 2024-25 auf dem Programm stehen. Und eins ist jetzt schon sicher: Es wird für jeden etwas dabei sein. Dabei hat Stefano Pace, seit 2019 der Generaldirektor der Lütticher Oper, erstmals seine Vision von einer idealen Programmauswahl für eine Opernsaison in die Tat umsetzen können.
Rückkehr von "Tristan und Isolde"
In der neuen Saison präsentiert das Haus ein Drittel italienische und ein Drittel französische Opern, und dazu ein Drittel Opernproduktionen aus anderen Ländern, in diesem Fall aus Deutschland und Tschechien. Gleichzeitig finden wir in der Programmierung einige Werke wieder, die in Lüttich schon sehr lange nicht mehr gespielt worden sind - darunter sticht eine ganz besonders heraus: "Tristan und Isolde" von Richard Wagner, ein Komponist, dessen Musik man in der Lütticher Oper schon seit sechs Jahrzehnten nicht mehr gehört hat.
Dabei soll die Inszenierung von "Tristan und Isolde" laut Stefano Pace der Ästhetik der Lütticher Oper entsprechen, und nicht den oft sehr modernen und, wie er sagt, "typisch deutschen" Aufführungen, denen er selbst nur wenig abgewinnen kann.
"La Traviata" zum Start
Aber bevor Wagners Musik im Januar ihre Rückkehr in die Lütticher Oper feiert, wird die Saison am 13. September mit Giuseppe Verdis Meisterwerk "La Traviata" standesgemäß eröffnet. Dabei stehen vor allem die großartigen und opulenten Kostüme im Mittelpunkt der Inszenierung, und diese werden laut Stefano Pace dafür sorgen, dass die Lütticher "Traviata" so wird, wie eine "Traviata" sein sollte.
Weitere Highlights der Saison sind Leoš Janáčeks Oper "Kat‘a Kabanová", Offenbachs "La Périchole", "Guillaume Tell" von Rossini, "Werther" von Jules Massenet und "Don Pasquale" von Gaetano Donizetti. Auch gibt es eine konzertante Aufführung von Hector Berlioz‘ "La Damnation de Faust" und ein Konzert zu Ehren von Giacomo Puccini mit eigens zu diesem Anlass komponierte Musik von Andrea Battistoni.
An die Kleinsten unter den Opernfans wurde auch gedacht, mit zwei speziellen Produktionen für Kinder. Abgeschlossen wird die Saison dann mit der "Hochzeit des Figaro" von Mozart, einem Komponisten, der laut Stefano Pace ein Eckstein jeder Opernsaison ist und demnach in einem Haus wie Lüttich absolut nicht fehlen darf.
Alle Informationen zu den Produktionen der neuen Saison gibt es auf der Webseite der Lütticher Oper.
Patrick Lemmens