Es war eine Zielankunft, wie Greg Van Avermaet sie liebt. 500 Meter vor dem Ziel galt es noch eine zehnprozentige Steigung zu bewältigen, und wie so oft war es Greg Van Avermaet selbst, der als erster angriff. Doch anders als so oft in der ersten Tourwoche lief Van Avermaet diesmal nicht in einen Konter und schaffte es sogar, auf den letzten Metern den Sprinter und Träger des Grünen Trikots, Peter Sagan noch abzuwehren und hinter sich zu lassen. Dritter wurde Jan Bakelants: Zwei Belgier unter den ersten 3, das hat es bei der Tour de France schon lange nicht mehr gegeben.
Es war sowieso der Tag der Belgier, und das von Anfang an. Nach Serge Pauwels am Dienstag und Mittwoch sowie Sep Vanmarcke am Donnerstag war diesmal Thomas De Gendt vorne dabei, in einer Ausreissergruppe von 6 Fahrern während der letzten 100 Kilometer. Erst im Schlusskilometer wurden die letzten 3 dieser Ausreissergruppe eingeholt: De Gendt, der Franzose Gauthier und der Niederländer Kelderman. Als Trostpreis erhielt Thomas De Gendt immerhin den Preis für die Streitlust und war damit auch auf dem Podium in Rodez.
Während sich in der Gesamtwertung des Gelben Trikots erneut nichts getan hat, geht der Streit um das Grüne Trikot weiter. Beim Zwischensprint auf halber Strecke konnte der Deutsche Andre Greipel das Trikot des Punktbesten zunächst zurückerobern, wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung auf Sagan. Doch für seinen zweiten Platz am Ende erhielt Sagan 25 Punkte, während Greipel leer ausging. Der Deutsche fiel am Ende der Etappe in den letzten Steigungen deutlich zurück und erzielte keinen einzigen Punkt mehr. D.h., daß Sagan jetzt in der Gesamtwertung des grünen Trikots 24 Punkte Vorsprung hat und daß Greipel praktisch auf den Champs Elysées in Paris den Spurt der letzten Etappe gewinnen muss, um noch eine Chance in der Gesamt-Punktwertung zu haben. Immer vorausgesetzt, dass Sagan in Paris nicht Zweiter wird.
Am Samstag stehen auf der 14. Etappe zwei Berge der zweiten Kategorie auf dem Programm. Beide Schwierigkeiten warten im Finale auf die Fahrer, auf den letzten 30 Kilometern. Hoffentlich bei etwas erträglicheren Temperaturen, denn am Nachmittag wurden auf der Strecke Werte bis 40 Grad gemessen. Es war der heißeste Tag seit dem Start in Utrecht vor 2 Wochen.
Foto: David Stockman/Belga