Pasquale Sensibile hat bei seiner Vorstellung als neuer Sportdirektor der AS Eupen klar gemacht, dass der Einstieg von Qatar Sports Investments auf langfristige Stabilität und sportliche Entwicklung ausgelegt ist. "Qatar hat diese Entscheidung nicht getroffen, um im Mai oder April aufzuhören. Es ist eine Vision auf lange Sicht", betonte der Italiener.
Trotz der langfristigen Perspektive bleibt das sportliche Ziel eindeutig. "Die finale Destination für Eupen ist die erste Division", sagte Sensibile. Ob der Aufstieg bereits in dieser Saison gelinge, werde man sehen, ansonsten in den kommenden Jahren. Aktionismus schloss er jedoch aus.
Für den Moment gelte die volle Konzentration der laufenden Spielzeit und der ersten Mannschaft. Sensibile lobte ausdrücklich die bisherige Arbeit von Trainerteam und Spielern: "In dieser Position zu stehen, bedeutet, dass sehr gut gearbeitet wurde." Entsprechend plane er keinen radikalen Umbruch. Der Wintertransfermarkt werde "mit Klarheit, aber auch mit der nötigen Nüchternheit" angegangen.
Einen besonderen Stellenwert räumte Sensibile den Werten ein. "Disziplin, Pünktlichkeit und Respekt sind nicht verhandelbar", stellte er klar. Wichtiger als Ergebnisse seien Haltung und Mentalität: "Nicht die Resultate, sondern die Verhaltensweisen sind entscheidend."
Langfristig soll die AS Eupen stärker in das internationale QSI-Netzwerk eingebunden werden. Kooperationen – etwa mit Paris Saint-Germain – schloss Sensibile nicht aus: "Alles, was logisch und positiv ist, werden wir teilen." Auch Leihspieler seien denkbar, insbesondere im Jugendbereich: "Warum nicht? Das ist eine mögliche Option."
Die Zusammenarbeit mit dem Trainer beschrieb Sensibile als eng und respektvoll. "Der Boss für die Spieler ist der Trainer. Die letzte Entscheidung liegt immer bei ihm", sagte er und unterstrich seinen Führungsstil: "Nach außen wird es nur eine Stimme geben."
Sein Fazit fiel programmatisch aus: Eupen soll kein kurzfristiges Experiment sein, sondern ein echtes Projekt. "Wir müssen nicht alles ändern – wir müssen die Haltung ändern, mit der wir jeden Tag arbeiten."
Christophe Ramjoie