Cédric Cherain hat bei der Spa-Rallye seinen dritten Sieg eingefahren. Cherain siegte im Porsche 992 RallyGT mit 9,0 Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Bernhard Ten Brinke im Skoda.
"Es ist einfach nur toll, hier zu gewinnen. Wegen dieser Rallye habe ich angefangen, als Kind kam ich hier schauen. Dieses Jahr bin ich besonders stolz auf den Sieg, weil ich vom ersten bis zum letzten Meter wirklich hart kämpfen musste. Es waren schwierige, fast apokalyptische Bedingungen."
"Tom ist wirklich super gefahren. Er hat noch nicht so viel Erfahrung wie ich. Klar, er hat ein paar Fehlerchen gemacht und einer hat ihn dann viel Zeit gekostet. Aber er hat eine tolle Zukunft für sich. Das Talent scheint in der Familie zu liegen", meint Cherain über die Leistung des Bruders von Thierry Neuville.
Bei ihrer Premiere in der Topklasse sprang für Tom Heindrichs und Jonas Schmitz der dritte Platz heraus. Heindrichs lag nach dem ersten Tag auf Platz zwei, fuhr Sonntagmorgen zwei Bestzeiten und verringerte den Rückstand auf Cherain, der sich auf der zweiten Wertungsprüfung des Tages einen Dreher leistete, auf 5,1 Sekunden.
Auf der dritten WP rollte Heindrichs aber mit seinem zweiten Plattfuß des Wochenendes über die Ziellinie. Er verlor 6,2 Sekunden auf Cherain, blieb dennoch auf Platz zwei - mit 11,3 Sekunden Rückstand und immer noch Chancen auf den Sieg. Die waren dann aber auf der nächsten Wertungsprüfung dahin. Heindrichs drehte sich in der ersten Kurve der WP Ster 2 rückwärts in ein Feld und verlor 49,6 Sekunden auf die Bestzeit.
"Nachdem wir plattgefahren hatten, waren es elf Sekunden zwischen uns und Cedric. Von daher hieß es: Alles oder nichts. Ich habe leider zu spät gebremst, da hat die Erfahrung einfach noch ein bisschen gefehlt. Und dann gab es halt den Ausrutscher."
"Wir waren dieses Wochenende wirklich sehr schnell und eigentlich auf jeder WP, wo wir keine Probleme hatten, sehr dominant. Leider hatten wir einige Plattfüße, aber das gehört auch dazu. Wir müssen halt noch einiges lernen."
Mit Platz drei und insgesamt acht von 15 Bestzeiten - und das beim zweiten Auftritt in einem Rally2-Fahrzeug nach der Rallye Luxemburg 2024 - ist das Debüt in der höchsten Klasse in Belgien für Tom Heindrichs und Jonas Schmitz trotzdem mehr als gelungen. "Für das zweite Mal im Rally2, das erste Mal mit dem Citroën und das erste Mal auch in Belgien mit einem Rally2 können wir sehr, sehr stolz sein."
"Ich wollte es selber nicht glauben", fügt Beifahrer Jonas Schmitz hinzu. "Ich hatte schon die Erwartung, dass wir Top fünf fahren. Ich wäre sehr zufrieden mit dem fünften Platz gewesen. Aber dass wir direkt von Anfang an mit vorne spielen können, hätte ich niemals erwartet, nein. Tom hat gezeigt, was er kann und was wir als Team können. Das ganze Team hat dieses Wochenende einen super Job gemacht."
Auf Platz vier und fünf kamen Tom Rensonnet (Hyundai) und Thomas Martens (Citroën). Cédric De Cecco (Hyundai) schied am Sonntag nach einem Unfall aus.
Im Stellantis-Cup waren Sergio Plattes und Andreas Palm (Peugeot 208 Rally4) am Start. Mit holprigem Beginn: "Es war das erste Mal für mich im Regen. In der dritten WP haben wir uns in einer relativ engen Kurve verbremst und sind geradeaus gegangen. Da haben wir noch Glück gehabt, sind in einer Hecke hängen geblieben und die Zuschauer haben uns rausgedrückt."
"Da haben wir sieben, acht Minuten verloren und war dann halt so. Hauptsache, das Auto hatte nichts." Der Sonntag lief dann besser und die beiden beenden die Spa-Rallye im Stellantis-Cup auf Platz vier und auf Gesamtrang 36. "Wir haben sehr viel gelernt, was auf jeden Fall wichtig ist für die Zukunft", sagt Plattes. Lukas Thiele und Loris Elst (Opel Corsa Rally4) kamen nicht ins Ziel.
Radio-Interviews mit Tom Heindrichs, Jonas Schmitz und Sergio Plattes im Player:
Reiner Feltes und Beifahrer Angelo Feltes (Ford Escort MK2) waren am Sonntag nicht mehr dabei. Die beiden haben am Samstag wegen einer defekten Benzinpumpe aufgeben müssen. "Nach 500 Metern auf der ersten Etappe hatten wir keine Leistung mehr", erklärt Angelo Feltes. "Wir sind die Etappe zu Ende gefahren und dann zum Service, um das Problem zu finden."
"Das Auto lief dann wieder und wir hatten vor, die nächste Schleife wieder zu fahren. Aber auf dem Weg zur WP Fays ist das Auto ausgegangen und wir mussten aufgeben. Eine Rallye zum Vergessen!"
In der Gleichmäßigkeitsrallye VHRS fuhren Michael Bartholemy/Patrick Lienne (Ford Escort MK1) in der Klasse 65 auf Platz sechs. In der Klasse 50 gab es mit Felix Jacobs/Frank Frankenberg (Porsche 912 einen ostbelgischen Sieg. Clemens Noé/Harald Noé (Lancia Delta Integrale, VHRS50) wurden Fünfte.
Katrin Margraff
