Der Traum von einer Überraschung im Landespokal währte nicht lange. Die AS Eupen unterlag am Mittwochabend dem Erstligisten Antwerp FC mit 1:3. Die AS kann und muss sich jetzt voll und ganz auf die Liga konzentrieren, denn die nächste Aufgabe in der 1. Division B wartet bereits am Samstag.
Wie angekündigt nahm AS-Trainer Bruno Pinheiro in Antwerpen im Vergleich zum Heimsieg gegen Jong Genk mehrere Änderungen - nämlich auf genau sechs Positionen - in der Anfangself vor. Es lag nicht am Regenwetter in Antwerpen, dass die Partie für die Eupener mit einer kalten Dusche begann. Torhüter Manaf Nurudeen bekam den Ball in der dritten Minute nach einem Rückpass nicht unter Kontrolle. Ein folgenschwerer Fehler: Antwerpens Vincent Janssen nutzte den Patzer eiskalt aus und schob zum 1:0 ein. Es brauchte ein paar Minuten, ehe die AS nach diesem Schock wieder Mut fasste.
Doch bis zum nächsten Rückschlag dauerte es nicht lange. Nach einer Ecke in der 21. Spielminute gelang es der AS-Deckung nicht, den Ball zu klären. Janssen war aus kurzer Entfernung erneut zur Stelle: 2:0 für den Erstligisten. Die Verunsicherung in den Eupener Reihen war deutlich spürbar. Und Schlussmann Nurudeen konnte einem fast leid tun: War er am Ball, stieg der Lärmpegel unter den Anhängern der Hausherren in Erwartung eines weiteren Wacklers schlagartig an.
Das geschah auch nach gut einer halben Stunde - diesmal allerdings ohne Zutun des Eupener Torhüters. Merveille Bokadi vertändelte den Ball rund zehn Meter vor der Strafraumgrenze. Der 17-jährige Youssef Hamdaoui schnappte sich die Kugel und legte mit einem Flachschuss ins lange Eck den dritten Treffer nach.
Unmittelbar nach der Wiederaufnahme in Folge der Halbzeit setzten die Antwerpener Anhänger ein weiteres Mal zum Torjubel an. Erneut war Janssen in vorderster Front dabei. Nach einem Pfostenkracher landete der Abpraller im Netz, allerdings hatten die Unparteiischen eine Abseitsstellung ausgemacht. Und einige der mitgereisten AS-Getreuen brüllten "Wir haben die Schnauze voll!"
Der Antwerp FC kontrollierte Ball und Gegner, hatte inzwischen aber einen Gang heruntergeschaltet - und auch durch Spielerwechsel ging der Rhythmus etwas verloren. Das nutzte die AS Eupen in der 69. Minute zum Anschlusstreffer. Die Gastgeber ließen die AS im Strafraum gewähren, Oriol Busquets zog aus 15 Metern ab, der Ball wurde abgefälscht und landete im Tor. Das gab der AS etwas Rückenwind. Doch Gewissheit blieb auch: Der Antwerp FC blieb bestimmend und hätte nachlegen können.
Nach dem Pokal ist für die AS vor dem nächsten Ligaspiel: Am Samstag müssen die Eupener beim Nachwuchs von AA Gent ran. Sicher ist: Das wird eine ganz andere Nummer als im Antwerpener Bosuilstadion.
Moritz Korff