Bis zur letzten Wertungsprüfung hatten sich Español und Heindrichs einen Kampf um jeden Punkt geliefert, wobei sich Tabellenführer Español phasenweise schwer tat und in der achten Wertungsprüfung am Samstag zudem von einem gebrochenen Stoßdämpfer eingebremst wurde.
Als es in die Power Stage am Sonntagmittag ging, lag der Spanier virtuell gerade noch um drei Zähler vorne. Volle Attacke, alles oder nichts, lautete die Devise für beide - im Fall von Alex Español wurde es am Ende "nichts". Wenige Kilometer vor dem Ziel verlor er in einer sehr schnellen Passage die Kontrolle über sein Fahrzeug, das sich mehrfach überschlug. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt.
Damit war für Tom Heindrichs der Weg zum Meistertitel frei. Mit Platz zwei in Passau hinter dem Österreicher Marcel Neulinger sicherte er sich die Trophäe. "Es wird noch eine Weile dauern, bis alles wirklich wirkt", gestand der 21-Jährige. "Es war eine harte Saison, in der nicht immer alles nach Plan lief. Aber wir haben jede Herausforderung angenommen und versucht, das Beste draus zu machen. Das hat uns stark gemacht und dabei geholfen, in diesem engen Finale einen kühlen Kopf zu bewahren."
"Es tut mir leid für Sito, er war ein enorm starker Gegner. Auch wir hatten in der Power Stage unsere Momente, aber wir haben den Titel nach Hause gebracht und sind extrem glücklich darüber."
Dank dieses Triumphs steigen Heindrichs und Schmitz ins ADAC Opel Junior Team auf und bestreiten im Corsa Rally4 nächstes Jahr die Junior-Europameisterschaft. "Das war unser Ziel", strahlte Heindrichs. "Wir wussten, dass es nicht einfach wird, zumal fast alle Wertungsprüfungen in diesem Jahr für uns neu waren. Ich bin extrem stolz auf das ganze Team und auf Jonas, der einen fantastischen Job gemacht hat. Ich kann mich nur bei allen Partnern bedanken, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Ich habe noch nie so viel gelernt wie in dieser Saison!"
Auch Sergio Plattes und Andreas Palm waren dieses Wochenende im Opel E-Rallye-Cup am Start - zum ersten Mal. Sie beendeten die Rallye auf Platz zwölf. Thyrsa Eertmans und Justine Demeestere wurden Achte.
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mitt/km