Von einer Krise will LOS jedoch nicht sprechen. "Es fließt nach wie vor eine ansehnliche Summe Geld in den Sport", betont die Verbandsspitze. Vielmehr sehe man den Personalabbau als Chance, den Verband zukunftsfähig aufzustellen. "Wir müssen uns umstellen, mit der Zeit gehen - so wie viele andere auch", heißt es.
LOS wurde 2020 gegründet und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem Wachstum kamen neue Aufgabenbereiche hinzu - von der Förderung des Breitensports bis hin zur Unterstützung von Leistungssportlern. Nun ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme.
2026 will der Verband gemeinsam mit dem Fachbereich Sport und dem zuständigen Ministerium einen neuen Geschäftsführungsvertrag ausarbeiten. Dieser soll festlegen, welche Kernaufgaben künftig bleiben, welche reduziert oder ganz gestrichen werden, und wo neue Schwerpunkte gesetzt werden. "Im Grunde geht es um die Frage: Was werden wir mehr machen, was weniger? Was werden wir anders oder gar nicht mehr machen?" So soll LOS flexibel genug bleiben, um auf künftige Entwicklungen reagieren zu können.
Klar ist schon jetzt: Die neue Ausrichtung wird den Breitensport stärker in den Blick nehmen. LOS will die Vereine gezielter unterstützen - etwa bei administrativen Aufgaben, rechtlichen Fragen oder der Ausbildung von Ehrenamtlichen. "Wir möchten etwas mehr die Strukturen der Vereine stärken, nicht nur einzelne Sportler", so die Verantwortlichen.
Für den Leistungssport bedeutet das keinen Rückzug, aber eine Neugewichtung: Künftig soll es weniger um große Strukturen gehen, sondern um die individuelle Förderung von Talenten, auch aus kleinen Vereinen. Ziel ist es, möglichst vielen Sportlerinnen und Sportlern Zugang zu Förderung und Entwicklung zu ermöglichen.
Noch steht nicht fest, wie genau die neue Strategie aussehen wird. Sicher ist jedoch: Der Leitverband nutzt den Sparzwang, um sich neu aufzustellen - breiter, flexibler und näher an der Basis. Für Ostbelgiens Sportwelt könnte dieser Kurswechsel langfristig mehr Chancen eröffnen als er zunächst kostet.
Radio-Interview mit Thomas Pötgen im Player:
Christophe Ramjoie
Jahre
mit Kurt Rathmes
und Co gearbeitet es war super : no problems, schade das es schwer wird