Der Kampf um den Sieg bei der East Belgian Rallye war von Anfang bis Ende sehenswert. Die Spitzenposition wechselte hin und her zwischen Cédric Cherain im Hyundai und Maxime Potty im Citroën.
Nach zwei Dritteln hatten beide je vier Bestzeiten auf dem Konto, Potty lag nur mit 0,9 Sekunden vorn. Bestzeit Nummer neun ging an Cherain, der sich wieder an die Spitze schob. Auf den letzten drei WP im Dunkeln war dann aber Potty schneller und siegte mit 7,0 Sekunden Vorsprung.
In der Meisterschaft liegt Potty eine Rallye vor Schluss mit 125 Punkten nur noch einen Punkt hinter dem Führenden, Niels Reynvoet im Skoda, der in St. Vith auf Platz drei fuhr. Cédric Cherain steht bei 114 Punkten und hat ebenfalls noch Chancen auf den Titel, da auch noch Streichresultate eine Rolle spielen.
Platz vier und fünf sind international besetzt: Vierter wurde Vorjahressieger Jos Verstappen, auf Platz fünf fuhr der Pole Jaroslav Koltun (beide Skoda).
Kevin Hommes/Marco Hommes (Hyundai) haben kein gutes Wochenende erwischt. Setup-Probleme, ein Plattfuß und ein Dreher im strömenden Regen kosteten viel Zeit und die Brüder mussten sich mit Platz 18 zufriedengeben.
Ostbelgischer Sieg im Stellantis Cup
Der Stellantis Cup war eine klare Sache: Die Lokalmatadoren Tom Heindrichs/Jonas Schmitz (Opel Corsa) setzten sich direkt zu Beginn an die Spitze, bauten die Führung immer weiter aus und konnten sich am Ende den Luxus leisten, bei den schwierigen Bedingungen leicht vom Gas zu gehen. Heindrichs siegte mit 17,2 Sekunden Vorsprung vor Jonas Dewilde und landete in der Gesamtwertung sogar auf Platz 13.
"Ein toller Tag. In den schwierigen Bedingungen sind wir ruhig und konzentriert geblieben und haben keinen einzigen Fehler gemacht. Wir waren perfekt vorbereitet, das war entscheidend, und konnten die anderen unter Druck setzen. In der Meisterschaftswertung liegen wir jetzt elf Punkte vorne", erklärt Tom Heindrichs im Ziel. Beim letzten Lauf in Spa fällt die Entscheidung.
In der Historik-Klasse gab es dagegen diesmal keinen ostbelgischen Sieg, dafür aber ein Podium: Reiner Feltes/Angelo Feltes wurden im Ford Escort Zweite (Gesamtrang 30). Der Sieg ging an Dirk Deveux im Ford Sierra Cosworth. Rainer Hermann/Horst Cohnen (BMW M3 E30) lagen auf Platz drei, mussten aber mit Elektrik-Problemen aufgeben.
Im Clio Cup waren drei ostbelgische Teams vertreten. Dany Born/Céline Velz fuhren auf Platz sechs (Gesamtrang 28), Joé Plattes/Andreas Palm auf Platz sieben (Gesamtrang 36) und Sergio Plattes/Thomas Velz auf Platz acht (Gesamtrang 56).
Bis auf Mario Bohr/Sandro Justen kamen auch die anderen ostbelgischen Teams ins Ziel: David Drieskens/Danny Müller (Ford Fiesta R200) auf Gesamtrang 38, Jérôme Heinen/Patrick Schöpges (BMW E36 M3) auf Gesamtrang 39. Mario Schöpges/Frederic Wagner (Peugeot 306 RS) auf Gesamtrang 42 und Sascha Hilgers/Maik Hilgers (Renault Clio) auf Gesamtrang 47.
In der Gleichmäßigkeits-Rallye (VHRS) siegten Alain Lamberty/Frank Frankenberg im Opel Ascona B vor René Georges/Romain Lahaye im Volkswagen Golf und Frederik Vancraeynest und Guy Desmet im Opel GT.
Stand nach WP8
Auch nach zwei Dritteln könnte das Duell um den Sieg der East Belgian Rallye nicht enger sein. Cédric Cherain war wieder in Führung gegangen, wieder eroberte Maxime Potty die Spitze zurück. Nach acht von zwölf Wertungsprüfungen führt Maxime Potty mit 0,9 Sekunden Vorsprung. Potty war die Bestzeiten Nummer fünf und sechs in Büllingen und Amel gefahren, ehe Cherain die Wertungsprüfung St. Vith für sich entschied und wieder in Führung ging. Wie auf der ersten Schleife war in Burg-Reuland aber wieder Potty schneller.
Niels Reynvoet bleibt auf Platz drei und hat inzwischen 28,0 Sekunden Rückstand. Jos Verstappen liegt bereits 53,9 Sekunden zurück und wird seinen Vorjahressieg wohl nicht wiederholen. Seit dem Start kämpft er mit Problemen mit den Bremsen und die Slick-Reifen waren für die zweite Schleife nicht die beste Wahl.
Kevin Hommes ist auf Platz 16 zurückgefallen. "Wir hatten einen Platten in der WP St. Vith. Heute ist nicht mein Tag, aber wir machen weiter!" Tom Heindrichs liegt auf Gesamtrang zwölf und hat den Vorsprung im Stellantis Cup auf 25,9 Sekunden ausgebaut. "Es läuft prima. Wir greifen an, wenn es möglich ist, und in den schwierigen Passagen passen wir etwas mehr auf." In der Historik-Klasse führt Dirk Deveux vor Reiner Feltes und Rainer Hermann.
Stand nach WP4
Nach der ersten Schleife der East Belgian Rallye mit schwierigen Bedingungen bleibt es spannend. Maxime Potty führt mit nur 1,3 Sekunden Vorsprung vor Cédric Cherain. Vier von zwölf Wertungsprüfungen sind gefahren, die ersten drei Bestzeiten gingen an Cédric Cherain (Hyundai), der damit eine Führung von 6,8 Sekunden herausgefahren hatte. Die vierte Bestzeit sicherte sich aber Maxime Potty (Citroën) – 8,1 Sekunden schneller als Cherain.
Nach dem ersten Rallye-Drittel liegt damit Potty an der Spitze mit 1,3 Sekunden Vorsprung. Platz drei belegt der Meisterschafts-Führende Niels Reynvoet (Skoda, +20,6), Platz vier Vorjahressieger Jos Verstappen (Skoda, +26,2). Kevin und Marco Hommes (Hyundai) liegen nach vier Wertungsprüfungen auf Platz zwölf (+2:55,0).
Tom Heindrichs und Jonas Schmitz liegen auf Platz 14 und führen den Stellantis Cup an, 16,6 Sekunden vor Jonas Dewilde. In der Clio Trophy führt Nard Ippen, die drei ostbelgischen Teams Dany Born/Céline Velz, Joé Plattes/Andreas Palm und Sergio Plattes/Thomas Velz belegen die Plätze sieben bis neun.
"Wir haben Pech gehabt, die Autos vor uns sind trocken durchgekommen und bei uns kam ein echter Platzregen runter", sagt Dany Born. "Wir hatten die falschen Reifen drauf, sonst läuft es aber", meint Sergio Plattes. Joé Plattes: "Ja, die Bedingungen sind schwierig - aber das macht gerade so viel Spaß."
In der Historik-Klasse lagen Rainer Hermann/Horst Cohnen (BMW M3 E30) an der Spitze, fielen aber bei der WP Burg-Reuland auf Platz drei zurück. "Es war sehr, sehr schmierig. Auf der WP ist eine Spitzecke. Ich habe es versucht, aber ich bin einfach nicht rumgekommen. Da haben wir mindestens zehn Sekunden verloren. Ich weiß auch immer noch nicht, wie ich die anfahren soll. Die Allradler machen es für uns unfahrbar", sagt Rainer Hermann.
In Führung liegt Dirk Deveux (Ford Sierra RS Cosworth). Reiner Feltes/Angelo Feltes (Ford Escort MK2) sind Zweite. "Für uns ist es gut gelaufen, würde ich sagen", so Reiner Feltes. "Wir haben ein bisschen attackiert, aber noch mit Sicherheitsmarge. Jetzt wird es noch ein bisschen schwieriger, denn jetzt wird noch mehr Dreck auf der Strecke sein."
Katrin Margraff