Evenepoel absolvierte die 32,4 Kilometer lange Strecke zwischen der Esplanade des Invalides und dem Pont Alexandre III in 36:12.16 Minuten. Er lag am Ende 14.92 Sekunden vor Ganna und 25.63 Sekunden vor van Aert.
Der Brite Josh Tarling, der eine Reifenpanne hatte und das Rad wechseln musste, belegte mit 27.79 Sekunden Rückstand den vierten Platz. Der US-Amerikaner Brandon McNulty komplettierte die Top-Fünf mit einem Rückstand von 1:04.44 Minute.
Evenepoel war schon bei der ersten Zwischenzeit nach 13,4 Kilometern der Schnellste. Bei der zweiten Zeitnahme nach 22,3 Kilometern hatte er nach wie vor die beste Zeit, zwischenzeitlich lag van Aert sogar eine Sekunden vor Ganna.
Damit kündigte sich ein möglicher belgischer Doppelerfolg an - erst recht, als Gannas Rad unterwegs ins Schlittern kam und er nur mit viel Glück vermeiden konnte, in die Absperrgitter zu fahren.
Im letzten Abschnitt machte der Italiener, immerhin Zeitfahrweltmeister 2020 und 2021, aber mächtig viel Boden gut und war im Ziel dann doch gut zehn Sekunden schneller als van Aert. Evenepoel behauptete seine Führung bis zum Schluss und ballte auf der Ziellinie die Siegerfaust. Später brach er, offensichtlich erleichtert, in Tränen aus.
Der erst 24 Jahre alte Evenepoel fügte seiner ohnehin schon eindrucksvollen Erfolgsbilanz damit einen olympischen Titel hinzu. Erst am vergangenen Sonntag hatte er die Tour de France bei seiner ersten Teilnahme als Gesamtdritter beendet.
Am 3. August steht für Remco Evenepoel und Wout van Aert bei den Olympischen Spielen von Paris das Straßenrennen auf dem Programm.
belga/sp