23 chinesische Top-Schwimmer sind trotz positiver Dopingtests unbestraft geblieben. Das geht aus Recherchen der ARD und der New York Times hervor.
Demnach hat die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada in dem Fall auf eigene Ermittlungen verzichtet. Sie vertraute der Darstellung der chinesischen Behörden, dass verunreinigte Mahlzeiten in einem Athletenhotel die Ursache für die positiven Doping-Tests Anfang 2021 gewesen seien.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur bestätigte den Sachverhalt der 23 Positiv-Proben. Den Schwimmern sei aber nach einem "mehrwöchigen Überprüfungsprozess" weder Verschulden noch Fahrlässigkeit anzulasten. Bei Olympia in Tokio gewann das chinesische Team im Sommer 2021 sechs Medaillen, darunter dreimal Gold.
Man sei im Juni 2021 von der chinesischen Anti-Doping-Agentur Chinada informiert worden, dass die Schwimmer positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin (TMZ) getestet worden seien, nachdem sie der Substanz durch Kontamination versehentlich ausgesetzt gewesen seien. Aufgrund von damaligen Corona-Einschränkungen sei es der Wada allerdings nicht möglich gewesen, die Untersuchungen vor Ort in China durchzuführen.
Nach Prüfung aus der Ferne sah sich die Anti-Doping-Organisation nicht in der Lage, die China-Theorie zu widerlegen.
dpa/est