Belgischer Rallye-Meister 2023 ist Maxime Potty. Mit einem vierten Platz beim Saisonfinale am Sonntag in Spa machte der Citroën-Fahrer an seinem 24. Geburtstag den Titel perfekt. Damit ist Potty der jüngste belgische Meister aller Zeiten.
"Fantastisch", sagt der frischgebackene Meister. "Die Saison war lang und das Finale hier sehr schwierig. Dann mit einem solchen Geschenk belohnt zu werden, besser geht es nicht. Wir waren nicht für den Sieg hier, sondern um den Titel nach Hause zu fahren. Wir haben also nicht voll angegriffen, sondern sind ruhig geblieben, haben keinen Fehler gemacht und es geschafft."
Der Sieg in Spa ging an Cédric Cherain, der die Saison als Vize-Meister abschließt. Cherain (Hyundai) setzte sich mit über einer Minute Vorsprung vor Grégoire Munster (Ford) durch. Auf Platz drei landete Gino Büx aus Malmedy (Skoda), der sich am Sonntag noch an Potty vorbeigeschoben hatte.
Büx war seit seinem schweren Unfall bei der Rallye des Ardennes im Frühjahr zum ersten Mal wieder bei einem Lauf der Landesmeisterschaft am Start. "Ich bin sehr froh über das Resultat, ein Podium hätte ich nicht erwartet bei dem starken Starterfeld und den schwierigen Bedingungen. Ich bin noch nicht hundertprozentig fit und gerade bei schnellen Passagen fühle ich mich noch nicht wohl. Aber das Wochenende war sehr positiv und das nehme ich mit ins nächste Jahr."
Tom Heindrichs feierte am Sonntag in Spa seinen zweiten Sieg im Stellantis Cup nach dem Debütsieg in St. Vith. Im Gegensatz zu Konkurrent Julian Wagner aus Österreich (Peugeot 208 Rally4), der den Titel einheimste, blieb Heindrichs (Opel Corsa Rally4) am Sonntag auf der Strecke und fuhr sogar auf Gesamtrang zehn. Heindrichs beendet die Saison im Stellantis Cup auf Platz zwei und als bester Junior. "Die Saison und vor allem das Ende war megagut!"
"Was dieses Wochenende angeht, waren wir Samstagabend demotiviert, weil wir 35 Sekunden verloren haben. Das war unsere Schuld, wir hatten die Scheinwerfer nicht richtig eingestellt. Das passiert nur einmal, daraus lernen wir für nächstes Jahr. Heute haben wir einen klaren Kopf behalten, sind unser Tempo gefahren und kein Risiko eingegangen. So konnten wir den Sieg nach Hause fahren." Nächstes Jahr will Heindrichs wieder am Stellantis Cup teilnehmen, Plan ist auch die Rallye Luxemburg im Rally2-Auto.
Reiner und Angelo Feltes (Ford Escort MK2) brachten Platz zwei in der Historik-Wertung ins Ziel. "Ich bin schon viele Rallyes gefahren, aber hier war alles drin. Schnell, technisch, rutschig - es war schön, aber harte Arbeit", sagte Feltes im Ziel. Es ging Samstagmorgen schon mit einem Schreckmoment los. "Nach einem Jump sind wir aufgeschlagen und innen mit der Felge an den Rand der Straße gekommen, die Felge war kaputt und die Spur verstellt. Aber es war nur 500 Meter vorm Ziel, das ging noch."
Obendrauf kam noch ein Reifenschaden an Tag zwei, da kann sich der zweite Platz durchaus sehen lassen. "Gerade bei dem Starterfeld, es waren gute Kollegen mit guten Autos hier." Sieger der Klasse wurden Geoffrey Leyon und Loris Elst (Ford Escort Twin Cam).
Thomas Velz fuhr mit Matis Kremer aus Stembert im Toyota Yaris in der 2WD-Trophy trotz einer Begegnung mit einer Hecke auf Platz fünf.
Bestes ostbelgisches Team in der Gleichmäßigkeitsrallye VHRS65 wurden Alain Lamberty/Christian Herné im Opel Ascona B auf Platz vier. Michael und Noah Bartholemy (Ford Escort RS2000 MK1) lagen zwischenzeitlich auf Platz zwei, flogen aber Samstagabend von der Strecke. Auch Volker Scheck/Yves Chantraine (Ford Escort RS) und Dirk Schauer/Gino Keppens (Fiat 124 Abarth Rallye) kamen nicht ins Ziel.
Katrin Margraff