Nicht weniger als 38 Fahrer fanden sich in der Gruppe des Tages wieder. Dass diese Gruppe sich absetzen konnte, lag allerdings leider wieder einmal an einem rennfremden Umstand. Ein Zuschauer hatte, kurz nachdem sich die Fahrer abgesetzt hatten, einen Massensturz im Feld verursacht.
Die beiden Fahrer, die zuerst zu Fall kamen, waren dabei Teamkollegen des Gelben Trikots Jonas Vingegaard. Sein Jumbo-Visma Team schien eine ähnliche Taktik zu fahren wie am Vortag. Dieser Plan musste dann über Bord geworfen werden, denn die Zeit, während der das Feld auf die Gestürzten wartete, gab den Ausreißern die nötige Luft.
Als Erster aus dieser Gruppe versuchte sich der Österreicher Marco Haller abzusetzen. Im Col de la Croix Fry wurde er aber wieder gestellt. 55 Kilometer vor dem Ziel hatte die dann führende Gruppe um Wout van Aert knapp sechseinhalb Minuten Vorsprung auf das Feld.
Über den Gipfel des drittletzten Anstiegs setzten sich vier Fahrer ab. Neben van Aert fanden sich der Lette Krists Neilands, Wout Poels aus den Niederlanden und der Spanier Marc Soler wieder. Da Neilands zu Fall kam und die Verfolgergruppe nicht optimal zusammenarbeitete, begab sich das Trio mit etwas über einer Minute Vorsprung in die letzten beiden Anstiege.
Wout Poels griff im steilsten Stück an. Van Aert musste erstmal abreißen lassen, teilte sich aber offensichtlich den Anstieg ein. Sobald es etwas weniger steil wurde, begab er sich auf die Jagd nach Poels. Der Niederländer zeigte aber keine Schwächen und sicherte sich den Tagessieg.
Im Gesamtklassement bleibt es beim Status quo zwischen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar. Der Slowene Pogacar versuchte es mehrere Male, doch schaffte es nicht, einen Vorsprung auf den Dänen herauszufahren. Der Spanier Carlos Rodriguez festigt seinen dritten Platz im Gesamtklassement.
Nach dem zweiten Ruhetag gibt es für die Fahrer am Dienstag das einzige Zeitfahren der 110. Tour de France. Auch hier dürften die beiden Gesamtführenden Pogacar und Vingegaard ein Wort um den Tagessieg mitreden.
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