152 Kilometer und fünf Anstiege: Was nach einer Vollgasetappe aussah, musste früh unterbrochen werden. Ein Sturz nach wenigen Kilometern führte zu einer Reihe von Aufgaben und zu einer Rennunterbrechung.
Als es dann weiterging wurde deutlich, dass Jumbo-Visma einen klaren Plan hatte. Unabhängig vom Kampf um die Ausreißergruppe übernahm die Mannschaft von Jonas Vingegaard die Tempoarbeit.
Obwohl sich zwischenzeitlich eine Gruppe absetzte, wuchs der Vorsprung nie richtig an. Ein Fahrer nach dem nächsten wurde eingeholt. Das niederländische Team des Gelben Trikots erdrückte das Rennen geradezu.
So waren auch nach wenigen Kilometern im letzten Anstieg des Tages nur noch sechs Fahrer übrig. Pogacar ließ das Tempo seiner Konkurrenten immer wieder von seinen Teamkollegen unterbrechen und beschleunigen. Jumbo-Visma konterte in der Person von Wout van Aert.
Selber ging der Slowene 2,5 Kilometer vor dem Gipfel in die Offensive. Er setzte sich von Vingegaard ab, doch der Abstand blieb erstmal konstant. Dahinter fuhr der Spanier Carlos Rodriguez den Kontrahenten um den dritten Platz davon.
Richtung Gipfel kam Vingegaard zurück und sicherte sich auch im Sprint am Gipfel drei Bonussekunden mehr als Pogacar. Da die beiden sich belauerten, kamen Adam Yates und Carlos Rodriguez noch vor der tatsächlichen Abfahrt zurück.
Weil sich die Träger des Gelben und Weißen Trikots weiter anschauten, griff Rodriguez direkt an und setzte sich auch leicht ab. Das reichte dann auch zum Tagessieg. Dahinter schlug Pogacar Vingegaard im Sprint um Platz zwei.
In der Gesamtwertung führt weiter Vingegaard, jetzt zehn Sekunden vor Pogacar. Dritter ist Rodriguez mit einer Sekunde Vorsprung auf den Australier Jai Hindley.
Die 15. Etappe hält für die Fahrer der Tour de France eine Bergankunft bereit. Hoch zu Saint-Gervais Mont-Blanc dürften sich Pogacar und Vingegaard den nächsten Schlagabtausch bieten.
pcs/ch