Im letzten Jahr stand der Grand Prix in Spa noch auf wackeligen Beinen. Im August 2022 lief der Vertrag zwischen den Betreibern der Rennstrecke Spa-Francorchamps und dem Unternehmen Liberty Media aus. Liberty Media kümmert sich um die Organisation der Formel-1-Rennen und gab zu verstehen, dass 2022 der letzte Grand Prix in Spa stattfinden würde.
Nach dieser Nachricht habe es zwei Möglichkeiten gegeben: aufgeben oder weiter kämpfen, erklärt Vanessa Maes, Generaldirektorin des Spa Grand Prix. Die Betreiber haben sich für Letzteres entschieden und hatten Erfolg. Am 30. Juli findet der Grand Prix statt.
Die Generaldirektorin erklärt, dass die Wallonische Region Unterstützung leiste. Ohne deren Hilfe könne das Rennen nicht stattfinden. Auch stehe mittlerweile fest, dass auch im nächsten Jahr der Grand Prix in Spa stattfinden werde, ebenfalls Ende Juli. Darüber hinaus würden die Betreiber darum kämpfen, Verträge für die darauffolgenden Jahre zu erhalten.
Ein Vielzahl Akteure sind bei diesem Renn-Spektakel involviert – unter anderem die umliegenden Gemeinden, das Rote Kreuz oder auch die Polizei. Giovanni Anzalone von der Föderalen Polizei erklärt, dass das Formel-1-Rennen in Spa eine große Herausforderung darstelle. An den drei Tagen rechne man mit rund 110.000 Besuchern pro Tag. Aus diesem Grund müsse die Polizei die Sicherheit innerhalb, aber auch außerhalb des Geländes gewährleisten. Eine weitere Herausforderung sei die Mobilität. Auch hier müsse das An- und Abfahren so gut wie möglich organisiert werden.
Der Verkehr stellt immer wieder aufs Neue einen Knackpunkt beim Grand Prix in Spa dar. Kein Wunder: Die Rennstrecke liegt in den Ardennen. Mehrere Autobahnen oder Bahnstrecken, die zum Austragungsort führen? Fehlanzeige. Generaldirektorin Vanessa Maes erklärt, dass es halt eine Weile dauere, an- und abzufahren. Immerhin erwarte man über 100.000 Besucher pro Tag. Die Anzahl Parkplätze habe man erhöht. Auch wurden Parkplätze eingerichtet, die etwas weiter weg liegen. Ein Shuttle-Service werde dort zur Verfügung gestellt. Man arbeite eng mit der Polizei zusammen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Auch die umliegenden Gemeinden sind von dem Motorsport-Event betroffen. Der Malmedyer Bürgermeister Jean-Paul Bastin erklärt, dass es ein besonderes Ereignis sei, von dem die Ortschaften finanziell profitieren. Damit verbunden sei aber auch eine Menge Verantwortung und Arbeit. Das betreffe unter anderem die Campingplätze, die Mobilität, die Müllentsorgung und die Sicherheit.
Mehr als 300.000 Besucher werden insgesamt erwartet. Aus Belgien kommen weniger als zehn Prozent. Das liegt vermutlich daran, dass es keinen belgischen Formel-1-Piloten gibt. Die meisten Zuschauer kommen aus den Niederlanden. Mehr als 50 Prozent reisen aus dem Nachbarland an.
Dogan Malicki