Eine 14 Mann starke Ausreißergruppe definierte das Renngeschehen auf dieser neunten Etappe. Mit Victor Campenaerts hatte ein Belgier großen Anteil an dem stark anwachsenden Vorsprung.
Bei über elf Minuten Vorsprung deutete sich an, dass der Sieger wohl in der Ausreißergruppe zu finden wäre. Jumbo-Visma schien auf jeden Fall nicht auf einen Tagessieg ihres Kapitäns Jonas Vingegaard zu fahren.
In der Ausreißergruppe fanden sich starke Kletterer wieder. Neben dem Träger des Bergtrikots, dem US-Amerikaner Neilson Powless, fanden sich auch ehemalige Tour-Etappensieger vorne wieder: der Slowene Matej Mohoric und der Kasache Alexey Lutsenko.
60 Kilometer vor dem Ziel starteten die Fahrer vorne, sich anzugreifen. Absetzen konnte sich aber erstmal nur Matteo Jorgensen. Er fuhr als Solist einen Vorsprung von knapp einer Minute auf seine ehemaligen Begleiter heraus.
Dahinter setzte sich eine Vierergruppe um Powless und Mohoric ab. Im Anstieg zum Puy de Dôme baute Jorgenson seinen Vorsprung weiter aus. Fünf Kilometer vor dem Ziel betrug sein Vorsprung auf die Verfolger eine Minute und zwanzig Sekunden.
Matej Mohoric setzte alles auf eine Karte und attackierte. Aus einer zweiten Verfolgergruppe heraus nahte der Kanadier Michael Woods. Der ließ erst Mohoric und 450 Meter vor dem Ziel dann auch Jorgenson stehen, um seinen ersten Tour-Etappensieg zu feiern.
Bei den Fahrern des Gesamtklassements ging Simon Yates als erster in die Offensive. Pogacar und Vingegaard schauten sich eher an. Jai Hindley verlor etwas Zeit. Anderthalb Kilometer vor dem Ziel griff Pogacar an und Vingegaard schaffte es nicht, das Hinterrad zu halten. Im Ziel verlor der Däne acht Sekunden. Mit 17 Sekunden Vorsprung bleibt er im Gelben Trikot.
Nach dem Ruhetag geht es für die Fahrer auf eine Übergangsetappe nach Issoire. Das hügelige Profil wirft die Frage auf, ob die Sprinter oder die Ausreißer um den Tagessieg fahren werden.
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