Wieder einmal ging eine unüblich große Ausreißergruppe zu Beginn der Etappe auf die Flucht. Wieder mit dabei: Wout van Aert. Das Bora-Hansgrohe Team von Vortagessieger Jai Hindley kontrollierte im Feld das Tempo und hielt den Abstand auf die 20 Fahrer bei rund vier Minuten.
Im Col d'Aspin war es erneut Jumbo-Visma, das für den Dänen Jonas Vingegaard das Tempo anzog. Im Tourmalet verschärften die Teamkollegen des Gesamtzweiten dann noch einmal das Tempo und über den Gipfel konnte nur noch Tadej Pogacar Vingegaards Tempo folgen.
In der Abfahrt fuhren die beiden dann mit van Aerts' Hilfe auf die Überreste der Ausreißergruppe auf. Van Aert war es dann auch, der im Schlussanstieg das Tempo für Vingegaard machte. Viereinhalb Kilometer vor dem Gipfel griff Vingegaard an.
Anders als am Vortag ließ Vingegaard aber nicht alle stehen. Pogacar und der Pole Michal Kwiatkowski als letzter Überlebender der Ausreißergruppe blieben am Hinterrad des Dänen. 800 Meter später musste Kwiatkowski dann aber abreißen lassen.
Die entscheidende Attacke setzte aber Pogacar. Als der Slowene knapp drei Kilometer vor Schluss angriff, musste Vingegaard passen. Bis zum Zielstrich wuchs der Rückstand des Dänen auf 24 Sekunden an. Der Kampf um den Gesamtsieg ist damit wieder offener denn je.
Vingegaard ist der neue Gesamtführende der Tour de France. Er hat 25 Sekunden Vorsprung auf Pogacar und fast zwei Minuten auf Jai Hindley. Jasper Philipsen bleibt im Grünen Trikot. Das gepunktete Trikot wechselt erneut den Träger. In der Wertung führt jetzt, wie bereits zu Beginn der Tour, Neilson Powless. Wout van Aert wurde den zweiten Tag in Folge als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.
Die siebte Etappe nach Bordeaux ist eine für die in den letzten Tage leidgeplagten Sprinter. Die Etappe hat nur eine Bergwertung der vierten Kategorie, einen Hügel kaum länger als einen Kilometer, der kaum aus dem flachen Profil des Teilstücks heraussticht. Im Gesamtklassement sollte es dann keine Veränderungen geben.
pcs/ch