Was dieses Rennen besonders macht? Ganz einfach, erklärt Valentino Rossi: "Erstmal geht es über 24 Stunden (lacht). Außerdem findet es auf dieser tollen Rennstrecke statt. Spa ist für Autorennen das, was Assen für Motorradrennen ist", glaubt Rossi. "70 Autos derselben Fahrzeugklasse, das ist schon sehr viel. Und dann sind die besten GT-Fahrer der Welt hier, sehr viele Werksfahrer sind am Start. Aber ich denke, wir können mithalten, meine Teamkollegen sind hier auch sehr schnell."
Für Rossi und die Teamkollegen Maxime Martin und Augusto Farfus sprang nach einem verregneten ersten Teil der Qualifikation nur Startplatz 21 heraus. "Es war echt verrückt. Die Bedingungen waren superschlecht, es war so viel Wasser auf der Strecke und ich habe gar nichts gesehen. Im Dunkeln bei Regen bist du blind."
"Trotzdem haben wir die Superpole der Top 20 nur um 37 Tausendstel verpasst! Ich bin sicher, wenn wir dabei gewesen wären, wäre Maxime weit nach vorne gefahren. Ich denke aber nicht, dass Startplatz 21 ein Problem sein wird. Auch im Rennen wird wechselhaftes Wetter vorausgesagt, es wird sicher eine Menge Safetycar-Phasen geben, und wir wissen, dass wir ein gutes Renntempo haben. Auch wenn das Gefühl im Auto gestern nicht das beste war, wir haben noch ein Warmup-Training heute Abend. Wir peilen die Top Ten an und schauen, was passiert!"
Im Gegensatz zu 2022 wird es mit ziemlicher Sicherheit diesmal nicht 24 Stunden lang trocken bleiben. "Das war schon sehr besonders letztes Jahr, 24 Stunden in Spa ohne Regen! Leider habe ich nachts einen Fehler gemacht und später hatten wir noch eine Kollision." Rossi und Teamkollegen landeten, damals noch im Audi, auf Platz 17. "Aber wir waren im Ziel. 70 Autos zusammen auf der Strecke, das ist wie im Dschungel."
"Ich bin Rennfahrer durch und durch, ich bin mit dieser Leidenschaft aufgewachsen. Ich hatte viel Spaß als Motorradrennfahrer, aber auch jetzt im Auto." Nicht ganz unschuldig daran sind auch die Fans. "Die Leute hier sind motorsportverrückt, das ist einfach toll. Die Unterstützung der Fans ist wirklich großartig."
Die Fans würden gerne auch MotoGP-Rennen in Spa sehen. "Die Strecke ist fantastisch, mit Sicherheit für Rennautos, vielleicht auch für Motorräder. Ich denke aber, dass es für die MotoGP noch an ein paar Stellen zu gefährlich ist. Die MotoGP braucht mehr Platz, mehr Auslaufzonen. Aber wenn es eines Tages möglich sein sollte, wird es bestimmt ein Riesenspektakel."
Katrin Margraff