Da die Fans der Gäste Schwierigkeiten bei der Anreise hatten, wurde die Partie mit einer Viertelstunde Verzögerung angepfiffen. Bei der AS Eupen gab es im Abstiegskracher gegen die akut abstiegsbedrohte Mannschaft von Zulte Waregem eine Veränderung im Vergleich zum letzten Wochenende. Gary Magnée hatte seine Sperre abgesessen und Brandon Baiye musste für ihn weichen. Auch bei Zulte Waregem gab es im Vergleich zur Last-Minute-Niederlage bei Charleroi eine Veränderung. Timothy Derijck sollte in der Defensive für Stabilität sorgen.
Vor dem Anpfiff gab es noch eine Ehrung für den wahrscheinlich scheidenden Kapitän Stef Peeters, der für seinen 100. Einsatz mit der AS geehrt wurde. Noch nie hat Peeters es in seiner Spielerkarriere so lange bei einem Verein ausgehalten wie in Ostbelgien. Aber die Zeichen stehen auf Abschied.
Zulte Waregem erwischte einen Traumstart. Nach Freistoß von Ruud Vormer war Janusz Fila Karol der Abseitsfalle entwischt und schob unten rechts zur Führung der Gäste ein. Fünf Minuten später konnte Fadera keinen Nutzen aus Paeshuyses Patzer ziehen und vergab die Chance auf den zweiten Treffer der Gäste fast schon leichtfertig.
Eupen war nach vorne hin zu harmlos. Nach einer halben Stunde führte eine dem Führungstreffer ähnliche Standardsituation zum nächsten Treffer. Ruud Vormer diesmal mit dem Freistoß über die linke Seite hinein in den Eupener Strafraum, wo die Abseitsfalle erneut nicht zuschnappte. Diesmal war Gano der Nutznießer. Der Treffer wurde erst einmal nicht gegeben, aber nach VAR-Check wurde deutlich, dass Assistgeber Ndour im Moment des Freistoßes bei seinem Assist nicht im Abseits gestanden hatte.
Und Gano ließ noch zwei weitere Treffer folgen. In der 39. Minute erhöhte Zultes Stürmer auf 3:0 für die Gäste. In der ersten Minute der Nachspielzeit sorgte Gano dann mit seinem dritten Treffer für die Vorentscheidung (0:4).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit keimte wieder Hoffnung im Eupener Lager auf, als Smail Prevljak zum 1:4 aus kurzer Distanz traf. Still hatte in der Zwischenzeit gewechselt. Gassama stand für Yentl Van Genechten auf dem Platz, um doch noch irgendwie einen Punkt zu holen. Zultes Antwort auf den Eupener Treffer folgte in der 54. Minute. Diesmal klärte Moser per Fußabwehr gegen Gano.
Als bei Eupen die Hoffnung wieder wuchs, schien Zultes Kapitän Jelle Vossen für die Entscheidung zu sorgen. Ndour nutzte den freien Raum zum Anspiel auf Vossen, der genügend Zeit und Platz bekam. Aber der Treffer sollte nicht zählen, da der VAR ganz genau checkte und der Ball vor dem Anspiel im Seitenaus gewesen war.
In Eupens Drangphase machte Ruud Vormer in der 80. Minute nach einem schnellen Konter der Gäste dann endgültig den Deckel drauf (1:5).
Bei Eupen wachsen die Sorgen im Kampf gegen den Abstieg wieder deutlich und Zulte Waregem hat neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Eupen hat noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone.
Nächste Woche tritt die AS Eupen beim amtierenden Landesmeister FC Brügge an und muss hoffen, dass die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt nicht gewinnen.
Christophe Ramjoie
Bei allem Lokalpatriotismus: da war ja wohl nur eine Mannschaft auf dem Platz, die wirklich gekämpft und also auch den Klassenerhalt verdient hat...