Ob 2003 in Bütgenbach oder 2011 in Kelmis - Kegel-Großveranstaltungen haben die ganze Region in ihren Bann gezogen. Der Kegelsport war und ist dementsprechend eng mit der Region verbunden. In der Vergangenheit waren Ostbelgier auf zahlreichen Weltmeisterschaften unterwegs. Andersherum waren große Turniere auch regelmäßig in der Region. Die Hallen und Säle waren voll besetzt, wenn Kegler aus der ganzen Welt zu Gast waren. An die guten alten Zeiten erinnert sich auch Jonny Deliège, Präsident vom Verband deutschsprachiger Kegler, gerne zurück.
Im Jahr 1993 war die Kegel-Welt zu Gast in Eupen. Alle acht Bahnen standen im Fokus und auch im Sportcafé war kein Platz mehr frei. Knapp 30 Jahre später ist ein solches Event wohl kaum denkbar. Die glorreichen Zeiten liegen mittlerweile schon etwas zurück. Das Eupener Keglerheim erinnert aber noch an die guten alten Zeiten. Holzvertäfelungen und alte Stoffsitze, alte Ehrungstafeln mit zahlreichen Namen von Welt- und Europameistern, von belgischen Meistern und lokalen Urgesteinen. Unmengen an Pokalen schmücken die Räumlichkeiten, die Vitrinen platzen aus allen Nähten. Was fehlt, sind die Sportkegler. Die Mitgliederzahlen gehen stark zurück und der Nachwuchs lässt zu wünschen übrig. Nur wenige neue junge Sportler und Sportlerinnen begeistern sich fürs Kegeln.
KSK Eupen-Raeren
Die Lage wird für die Kegler nicht besser. In Eupen gab es einmal mehrere Kegelvereine. Mit dem KSK Eupen-Raeren besteht nur noch einer. Dieser ist mittlerweile auch in der Verantwortung für die Räumlichkeiten am Stockbergerweg. Auch der Standort bereitet dem KSK Sorgen. Die Zukunftspläne der Stadt Eupen für den Sportkomplex Stockbergerweg könnten auch zum Teilabriss des Kegelheims führen.
Trotzdem möchte der Verband deutschsprachiger Kegler positiv in die Zukunft blicken. Mit der Stadt Eupen habe man immer gut zusammengearbeitet und man versucht, den Sport wieder bekannter zu machen, so Deliège. Eine Möglichkeit ist da das Gesellschaftskegeln. Jeder kann daran teilnehmen. An drei Freitagen im Monat ist da in Eupen wieder einiges los. Zum Teil sind fast alle Bahnen besetzt und es wird fleißig eine Kugel nach der anderen geworfen.
In der Hoffnung, dass sich in Zukunft wieder mehr Sportler für das Kegeln interessieren, damit auch in den kommenden Jahren der Kegelsport eng mit der Region verbunden bleibt.
Robin Emonts