Bei den belgischen Handball-Herren starteten die drei Ostbelgier Raphael Kötters, Nick Braun und Bartosz Kedziora auf der Bank. Der Auftakt zwischen den Roten Wölfen und Tunesien, dem Vierten der Afrikameisterschaft, verlief erst einmal ausgeglichen. Die Roten Wölfe scheiterten einige Male am Schlussmann der Tunesier, Yassine Belkaeid.
Nach einer Viertelstunde sorgte Pierre Brixhe für die erste Führung der Wölfe an diesem Abend in der Malmö-Arena. Wenige Augenblicke später kam dann auch der Eynattener Raphael Kötters zu seinen ersten Einsatzminuten im ersten Durchgang.
Die Tunesier hatten im Anschluss ein wenig die Oberhand über die Partie und führten zum Teil mit zwei Toren. Die Belgier scheiterten einige Male mit klaren Torchancen am tunesischen Keeper.
Erst zum Ende der Partie drehten die Wölfe ein wenig auf und wurden sicherer im Abschluss. Die Kulisse in Malmö, die zum Großteil aus Fans des dänischen Weltmeisters bestand, peitschte die Wölfe in der Schlussphase des ersten Durchgangs an.
Drei Treffer in Serie waren die Folge. Die Tore von Ooms, Raphael Kötters und Kapitän Tom Robyns sorgten dafür, dass die Wölfe mit einer knappen Führung in die Kabinen gingen (17:16).
Raphael Kötters sorgte mit dem ersten Treffer der Wölfe nach dem Seitenwechsel dafür, dass die belgischen Handball-Herren zum ersten Mal in der Malmö-Arena mit zwei Toren führten. Die Belgier wussten die Führung in der Folge erst einmal zu behaupten, auch weil Schlussmann Jef Lettens nach rund 40 Minuten einen Siebenmeter entschärfte.
Im Gegenzug stellte Raphael Kötters mit seinem dritten Treffer des Abends den alten zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Auch das nächste Tor zum 22:20 ging auf das Konto des jungen Mannes, der beim HC Eynatten-Raeren handballerisch ausgebildet wurde.
Den Tunesiern, die in den nächsten Minuten aggressiver verteidigen sollten, gelang es dann, das Spiel erneut zu drehen. In der 48. Minute gingen die Nordafrikaner zum ersten Mal im zweiten Spielabschnitt in Führung (24:25).
Arber Qeremi sorgte von der Siebenmeterlinie postwendend für den erneuten Ausgleich. Belgien kreierte weiter gute Chancen, scheiterte aber gleich zwei Mal in Serie am sprunggewaltigen Torhüter der Tunesier. Qeremi war es, der dann erneut für den Ausgleich sorgte (27:27).
Nach Unsportlichkeit von Toumi an Kötters sah der Tunesier nach Video-Check der Unparteiischen die Rote Karte. Die Arena in Malmö hatte sich klar entschieden, die Wölfe zu unterstützen, und feierte den Treffer zum 28:27 der belgischen Handball-Herren.
Es wurde ein spannendes Finale. Von rechts traf Kötters vier Minuten vor Schluss zum 29:28. Drei Minuten vor dem Ende bewahrte der Pfosten die Belgier vor dem erneuten Ausgleich und die Kulisse skandierte "Belgium, Belgium".
Serge Spooren traf knapp zwei Minuten vor dem Ende zum 31:29. Jef Lettens sorgte mit seinem parierten Siebenmeter dafür, dass es nicht noch einmal spannend wurde.
Der 31:29-Erfolg ist ein Meilenstein. Als Krönung gab es noch die Auszeichnung "Spieler des Spiels" für Raphael Kötters.
Christophe Ramjoie