Das zehnte Teilstück der Tour de France war weder eine richtige Bergetappe, noch eine richtige Flachetappe. Die Etappe schien den Ausreißern wie auf den Leib geschrieben. Und so versuchten es auch viele Fahrer mit der Flucht nach vorne.
Es dauerte zwar erneut einen Moment, aber schließlich setzte sich eine 25-Mann starke Gruppe ab. Mit dabei Philippe Gilbert. Der Deutsche Lennard Kämna, mit fast neun Minuten Rückstand bestplatziertester Fahrer des Gesamtklassements, schloss sich den Ausreißern an. Keine große Gefahr also für das Team des Gesamtführenden Tadej Pogačar.
Neue Corona-Fälle nach dem Ruhetag
Und das war auch besser so für das Team. Denn am Dienstagmorgen wurde bekannt, dass Pogačar einen weiteren Teamkollegen verabschieden musste. Der Neuseeländer George Bennett war positiv getestet worden. Damit schrumpfte das UAE-Team auf sechs Fahrer.
Und Bennett war nicht der einzige Fall am Morgen der zehnten Etappe: Auch Luke Durbridge musste das Rennen verlassen. Ein weiterer Teamkollege Pogačars, der Pole Rafal Majka, wurde auch positiv getestet. Doch die Viruslast war so gering, dass Majka das Rennen fortsetzen durfte.
Proteste stoppen die Etappe
Zwischendurch wurden die Fahrer von einer Protestaktion aufgehalten. Klimaaktivisten hatten die Straße blockiert. Zu diesem Zeitpunkt führte der Italiener Alberto Bettiol, der kurz zuvor angegriffen hatte. Er konnte noch an den Protestlern vorbeifahren, wurde dann aber, wie die Verfolgergruppe und das Feld, gestoppt. Nach einigen Minuten ging es weiter.
Ausreißer machen den Sieg unter sich aus
Mit denselben Zeitabständen wie vor der Unterbrechung ging die Etappe weiter. Der Sieg sollte sich also zwischen den 25 Ausreißern entscheiden. Bettiol setzte das Rennen also mit dreißig Sekunden Vorsprung auf den Rest der Gruppe fort.
Zu Beginn des Schlussanstiegs baute Bettiol erstmal seinen Vorsprung aus. Dahinter wurden sich die Verfolger nicht einig und die Gruppe fiel nach und nach auseinander. Sieben Kilometer vor dem Ziel waren es dann zehn Fahrer, die Bettiol einholten und stehen ließen.
Die zehn Fahrer griffen sich auf den letzten Kilometern immer weiter an. Nur damit auf den letzten Metern alles wieder zusammen lief. Den Sprint bergauf entschied dann der Däne Magnus Cort Nielsen für sich. Tadej Pogačar verteidigt sein Gelbes Trikot für elf Sekunden. Neuer Zweiter ist der Deutsche Lennard Kämna.
Die elfte Etappe ist die erste richtig schwere Alpenetappe. Col du Télégraphe, Col du Galibier und Col du Granon erwarten die Fahrer. Der flache Start ermöglicht wahrscheinlich keine großen Aktionen im Gesamtklassement. Ab dem Col du Télégraphe dürfte der Kampf der Klassementfahrer dann starten.
pcs/ch