Für Fernémont und Beifahrer Samuel Maillen ist es der zweite Landesmeister-Titel in Folge nach 2019. 2020 war kein belgischer Meister ausgerufen worden, weil kaum Rallyes stattgefunden hatten.
"Das Wochenende war hart - auf mentaler Ebene und auch sportlich gesehen", beschreibt der alte und neue Meister im Ziel. "Meine Konkurrenten waren sehr hartnäckig dieses Wochenende, wie auch die ganze Saison über. Wir sind hier in Spa vorsichtig gestartet, weil die Streckenbedingungen sehr schwierig waren. Hier war es wichtig, keinen Fehler zu machen - das hat uns den Titel eingebracht."
"Die letzten 14 Tage waren sehr schwierig, der Druck war groß. Alle haben von mir erwartet, dass ich den Job erledige. Und dann war ja noch ein Konzertierungsausschuss, der hätte die Rallye absagen können. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt."
"Trotz allem war die Saison toll, die Rallyes waren alle super und wir hatten tolle Kämpfe. Jetzt zuletzt sechs Rallyes in nur drei Monaten, das war sehr viel. Ich bin froh, dass die Saison jetzt geschafft ist und dass ich mal durchatmen kann."
Den letzten Platz auf dem Treppchen hinter Rossel und Fernémont (+22,0 Sekunden) sicherte sich Grégoire Munster im Hyundai (+30,2), der nach Tag eins auf Platz fünf gelegen hatte.
Munster schob sich auf der vorletzten Wertungsprüfung noch auf den dritten Platz und beendete die Rallye mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung vor Ghislain de Mévius (Skoda). Das bringt Munster auch den Vizemeistertitel mit zwei Pünktchen vor de Mévius. Cédric De Cecco (Skoda) wurde in Spa Fünfter.
Munster und de Mévius waren am Samstag beide an derselben Stelle in der Wertungsprüfung Charneux von der Strecke gerutscht. Sie hätten aber vor Fernémont landen müssen, um ihm den Titel noch streitig zu machen.
"Der Fehler hat 38 Sekunden gekostet", erklärt Munster. "Heute dann noch ein Fehler in Theux, das waren nochmal zehn Sekunden. Der Sieg wäre also auf jeden Fall drin gewesen. Aber vor allem möchte ich Adrian und Sam gratulieren, die das ganze Jahr über immer sehr stark waren und auch dieses Wochenende wieder."
Gino Büx kam im Peugeot 208 Rally4 auf Platz neun und ist Sieger des Stellantis Rallye Cups. Junioren-Meister wurde Charles Munster im Opel Corsa Rally4. In der GT-Klasse feiert Stefaan Prinzie (Alpine A110 Rally RGT) den Titel, bei den historischen Fahrzeugen Pierre Jamin (DAF 66 Marathon).
Katrin Margraff