Schuss um Schuss fällt in Elsenborn - nicht aber beim Militärlager, sondern am neuen Biathlonschießstand. Die neue Anlage bietet optimale Voraussetzungen. "Das ist das, wovon manche seit 40 Jahren träumen, die anderen die letzten Jahre", erklärt Trainer Pascal Langer.
"Jetzt haben wir Bedingungen wie die meisten anderen Nationen, zumindest über acht Monate, denn schneesicher ist Belgien ja nicht. Aber im Sommer können wir trainieren wie Norwegen, Frankreich und Deutschland. Da erhoffen wir uns natürlich einen Schub nach vorne."
Die Jüngsten lernen das Laufen auf Skiern und dürfen dann auch mal mit dem Lasergewehr schießen. Später folgt dann das Luftgewehr. Wer mit dem Kleinkaliber schießt, der ist schon bei den Älteren und kann vielleicht sogar von einer Karriere träumen.
Atem, Muskelspannung, Herzfrequenz ... Das Schießen verlangt mehr als das Auge, das zielt und den Finger, der abzieht. Auch Geduld und Timing sind gefragt beim Biathlon.
Peter Thome hat seit Jahren von solch einer Anlage geträumt und sieht jetzt, wie sich sein Traum erfüllt. "Seit 1983 bin ich dran, zuerst einmal eine Rollerbahn zu bauen. Erst sollte die in Weywertz, dann in Bütgenbach-Worriken entstehen und in den Jahren 2008-09 hier gebaut werden. Das wurde dann aber auch verworfen."
"Jetzt haben wir eine Rollerbahn für die Langläufer und den Biathlonschießstand. Wir haben 16 Stände für Luftgewehr und 15 Stände für Kleinkaliber (KK). Der 16. Stand kann für Präzisionsschießen auf dem Monitor auf 50 Metern genutzt werden für die jungen Athleten."
Mit Kleinkaliber schießen auch die Profis, die aber bereits im Schnee sind. Der A-Kader ist in Norwegen und der B-Kader bereits mit einem Bein in Schweden. Im Weltcup geht es dann auch wieder in weißer Umgebung auf die Piste.
Die jungen Athleten in Elsenborn zeigen aber, dass es auch ohne Schnee geht. Nächste Woche steht hier sogar die Meisterschaft im Cross-Biathlon an.
Der SC Elsenborn kann sich auch mehr Veranstaltungen auf der Anlage vorstellen. Es soll auf jeden Fall nicht ruhig werden rund um den Schießstand.
Christoph Heeren