Der 18. Tagesabschnitt war nur 129,7 Kilometer lang. Schlecht für die Ausreißer, die nicht genügend Kilometer hatten, um sich einen genügenden Vorsprung herausarbeiten zu können.
Was ihnen auch nicht in die Karten spielte, war der Kampf um die Wertungstrikots. Sowohl das Grüne, als auch das Bergtrikot standen auf dem Spiel. Das führte zu einem absurden Spiel auf den ersten Kilometern. Bahrain-Victorious und Team BikeExchange konnten sich offenbar nicht entscheiden, ob sie mit Blick auf den Zwischensprint die Ausreißer fahren lassen oder einfangen sollten.
Schließlich setzte sich dann auch noch Cavendish gegen Colbrelli und Matthews im Sprint des Hauptfeldes am Zwischensprint durch. Damit baute der Brite seine Führung in der Wertung weiter aus. Vor allem mit Blick auf noch zwei ausstehende Sprintchancen ist ihm das Trikot wohl kaum noch zu nehmen.
So setzte sich dann eine fünf Mann starke Ausreißergruppe ab, die sich kaum Vorsprung erarbeitete. Zu Christopher Juul-Jensen, Matej Mohoric und Sean Bennett gesellten sich Julian Alaphilippe und Pierre-Luc Périchon. Das Feld blieb so nah dran, dass die beiden letzten Ausreißer, Alaphilippe und Mohoric, bereits im Col du Tourmalet gestellt wurden.
Rigoberto Uran strich in selbigem Tourmalet die Segel. Er verlor damit endgültig alle Chancen auf einen Podiumsplatz in Paris. David Gaudu versuchte sich noch mit einem Ausreißversuch, wurde aber am Fuße des letzten Anstieges gestellt. Spätestens dann war endgültig klar, dass die Favoriten auf den Gesamtsieg auch den Tagessieg unter sich ausmachen würden.
Im langen Zielsprint zum letzten Gipfel gab es erneut das Podium des Vortages. Tadej Pogačar gewann vor Jonas Vingegaard und Richard Carapaz. Damit hat der Slowene sich noch das gepunktete Trikot gesichert. So gut wie sicher holt er auch Gelb und Weiß in Paris.
Die 19. Etappe der Tour de France führt die Fahrer von Mourenx nach Libourne. Die 207 meist flachen Kilometer sollten den Sprintern liegen. Da aber kaum Mannschaften Interesse an einer Sprintankunft haben, könnten auch die Ausreißer um den Tagessieg kämpfen.
Christoph Heeren