Das erste Mal verließ die Tour de France in diesem Jahr Frankreich auf dieser 15. Etappe. Es ging nach Andorra. An der Ausrichtung der Fahrer änderte das aber nichts, es ging los wie auf heißen Kohlen.
Die erste Rennstunde war erneut sehr umkämpft. Die Tour hat bisher so viele Ausreißersiege zugelassen, dass der Gedanke, es in die Gruppe des Tages zu schaffen, sehr verlockend ist. Nicht weniger als 32 Fahrer schafften es schließlich in die Gruppe des Tages.
Unter den 32 waren auch drei Belgier: Wout van Aert, Dylan Teuns und Thomas De Gendt. Alle drei wiesen schon Siege auf der Tour de France auf. Van Aert und Teuns siegten sogar schon auf der diesjährigen Ausgabe. Gute Chancen also für die Belgier.
Bis 46 Kilometer vor dem Ziel blieben die Fahrer zusammen. Nur Bruno Armirail hatte abreißen lassen. Der Franzose hatte vorher während 70 Kilometern das Tempo für seinen Kapitän David Gaudu gemacht. Dann beschleunigten die Fahrer des Teams Trek für Vincenzo Nibali. Die Gruppe zersprang in ihre Einzelteile.
Im Feld erhöhte das Team Ineos Grenadiers das Tempo. Die Fahrer des britischen Teams verringerten schnell den Vorsprung von zehn auf sechs Minuten. Im Anstieg konnten sie allerdings keinen der Top-Fahrer in Schwierigkeiten bringen. Anders sah es da in der Abfahrt aus. Sowohl Guillaume Martin, Zweiter des Gesamtklassements, als auch Mattia Cattaneo, seines Zeichens Zehnter, ließen abreißen.
Im letzten Anstieg des Tages setzte sich Sepp Kuss aus der Spitzengruppe ab. Er überquerte den Gipfel mit 25 Sekunden Vorsprung auf den Veteranen Alejandro Valverde. Dritter wurde Wout Poels. Der Niederländer setzte sich im Sprint einer kleinen Gruppe durch.
Im Gesamtklassement bleibt Tadej Pogačar Erster. Zweiter ist jetzt erneut Rigoberto Uran. Guillaume Martin hatte den Anschluss an die anderen Klassementfahrer in der vorletzten Abfahrt des Tages verloren. Dritter ist jetzt Jonas Vingegaard. Wout Poels geht mit dem gepunkteten Trikot in die dritte Tour-Woche.
Nach dem morgigen Ruhetag geht es in die dritte Woche der Tour. Zwischen El Pas de la Casa und Saint-Gaudens stehen knapp 170 hügelige Kilometer auf dem Programm.
Christoph Heeren
Es sei noch zu erwähnen dass Cavendish die Etappe als letzter belegte mit mehr als 35 Min Rückstand. 3 seiner Mannschaftsfahrer halfen ihm dabei das Zeitlimit von 41 Min nicht zu überschreiten . Es wird schwer für ihn die Tour im grünen Trikot in Paris zu erreichen da noch 3 Pyrinäenetappen zu bewältigen sind .