Die Strecke zwischen Nîmes und Carcassonne war schon vor der Tour von vielen Fahrern angestrichen worden. Das sehr offene Gebiet dort lädt in der Regel zu Windstaffeln ein. Doch der Wind blieb aus. So setzte sich die traditionell kleine Ausreißergruppe ab.
Nachdem zuvor bereits einige Fahrer den Versuch gewagt hatten, waren es der Franzose Pierre Latour, der Israeli Omer Goldstein und Sean Bennett aus den USA, die den Tag an der Spitze verbringen sollten. Im Feld kontrollierten die belgischen Teams Deceuninck-QuickStep und Alpecin-Fenix das Geschehen.
In einer etwas hektischeren Phase etwa 40 Kilometer vor dem Ziel wurden dann erst Bennett und wenig später Latour und Goldstein gestellt. Philippe Gilbert und einige andere Fahrer hatten zuvor versucht, sich vom Feld abzusetzen und zu den Ausreißern aufzuschließen.
Quentin Pacher war es schließlich, der sich auf die Flucht machte, als die Ausreißer gestellt waren. Der Franzose erarbeitete sich mehr als eine Minute Vorsprung, wurde dann aber 19 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Dann griffen die Fahrer des britischen Teams Ineos Grenadiers im Wind an. Der stand aber nicht optimal und die Situation legte sich wieder.
Im Sprint des Hauptfeldes setzte dann Deceuninck-QuickStep Mark Cavendish perfekt in Szene. Zweiter wurde Cavendishs Teamkollege Michael Mørkøv vor Jasper Philipsen. Mit seinem 34. Etappensieg stellte der Brite die Marke von Eddy Merckx ein. Er hat jetzt genauso viele Etappensiege wie der Belgier.
Tadej Pogačar verteidigte ohne Probleme sein Gelbes Trikot, er bleibt auch Führender in der Wertung der Jungprofis. Nairo Quintana verteidigte wiederholt ohne Anstrengung sein gepunktetes Trikot. Mit seinem Sieg verteidigte Mark Cavendish sein Grünes Trikot.
Die 14. Etappe führt in die Ausläufer der Pyrenäen. Der Tag zwischen Carcassonne und Quillan scheint perfekt für die Ausreißer, könnte aber auch interessant sein für Fahrer, die durch eine lange Flucht Zeit im Gesamtklassement gutmachen wollen.
Christoph Heeren