Einige Fahrer werden Anfang der zwölften Etappe Angst bekommen haben. Direkt zu Beginn des Rennens fiel das Feld auseinander. Auf der Windkante bildeten sich schnell vier Gruppen. Doch genauso schnell wie sich die Situation ergeben hatte, hatte sie sich auch erledigt. Sobald die Fahrer in ein etwas bewachseneres Gebiet einfuhren, legte sich das Tempo und das Feld fuhr wieder zusammen.
Als das Feld zur Ruhe fand, setzten sich 13 Fahrer ab. Weltmeister Julian Alaphilippe wurde unter anderem von den Belgiern Edward Theuns und Brent Van Moer begleitet. Da sich im Feld niemand an die Nachführarbeit gab, war schnell klar, dass die Fahrer vorne das Rennen unter sich ausmachen würden.
Aus der 13 Mann starken Ausreißergruppe setzten sich vier Fahrer ab: Stefan Küng, Harry Sweeny, Imanol Erviti und Nils Politt. Die anderen Fahrer der Ausreißergruppe hatten zu diesem Zeitpunkt das Rennen so gut wie verloren. Die Fahrer schauten sich an und Brent Van Moer fuhr nicht mehr mit. Van Moer verteidigte damit die Flucht seines Teamkollegen Sweeny.
Als der Vorsprung der Ausreißer auf eine Minute angewachsen war, griff Sweeny an. Küng konnte nicht mehr folgen. Politt und Erviti kämpften sich an das Hinterrad des Australiers. So machten die Drei den Sieg unter sich aus. Nils Politt setzte sich dann mit dem entscheidenden Angriff ab. Mit einem Solo über elf Kilometer sicherte sich der Deutsche seinen ersten Etappensieg auf einer Tour de France. Edward Theuns sichert sich im Sprint der restlichen Ausreißer den siebten Platz.
Im Finale gab es nur noch kleine Versuche, das Feld auf der Windkante zu spalten. Als klar wurde, dass das wohl vergebens war, fuhr das Feld gesammelt eine Viertelstunde nach dem Sieger ins Ziel ein.
So behält Tadej Pogačar sein Gelbes und sein Weißes Trikot. Nairo Quintana tritt auch weiterhin im gepunkteten Trikot an. Mark Cavendish behält das Grüne Trikot.
Die 13. Etappe der Tour de France zwischen Nîmes und Carcassonne erwartet die Fahrer wieder windanfälliges Terrain. Es bleibt abzuwarten, ob das Peloton sich eher wie anfangs der zwölften Etappe oder eher wie Ende der zwölften Etappe verhält.
Christoph Heeren