Roberto Martinez war gezwungen, seine Elf im Vergleich zum Achtelfinale auf einer Position zu verändern. Jérémy Doku nahm den Platz des angeschlagenen Kapitäns Eden Hazard ein. Hazard war selbst nicht fit genug, um von der Bank aus zu starten.
Bei den Italienern feierte Chiellini sein Comeback, nachdem er in der Vorrunde im Spiel gegen die Schweiz verletzt vom Platz runter musste.
Die Partie war noch keine Minute alt, da musste Italiens Schlussmann Donnarumma schon gegen Lukaku klären. Die rund 2000 Fans der Roten Teufel sahen einen ordentlichen Beginn ihrer Mannschaft.
Schrecksekunde in der 13. Minute, als der Ball nach einem Freistoß plötzlich im Netz der Belgier zappelte. Der Videobeweis brachte Klarheit, dass die Italiener beim vermeintlichen Treffer Bonuccis gleich doppelt im Abseits standen.
Kevin De Bruyne beschleunigte in der 22. Minute, zog nach innen und feuerte dann in Richtung des italienischen Tors. Donnarumma musste sich ganz schön strecken, um die Führung der Belgier zu verhindern. Drei Minuten später die Belgier erneut mit schnellem Umschaltspiel. Diesmal scheiterte Lukaku am italienischen Schlussmann.
Danach waren die Italiener am Drücker und gingen nach einer halben Stunde in Führung. Vertonghen konnte den Ball nicht richtig klären. Barela stach in den Strafraum und ließ Courtois im Tor keine Abwehrchance. 1:0 für Italien und diesmal gab es keine Notwendigkeit für den VAR einzugreifen. Es war erst der zweite Gegentreffer Courtois' bei dieser EM.
Fünf Minuten vor der Pause wurde Insigne nicht entscheidend gestört. Der Spieler des SSC Neapel hatte genügend Zeit, um abzuziehen und zur 2:0-Führung einzunetzen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gab es einen Foulelfmeter für Belgien. Di Lorenzo hatte Doku von den Beinen geholt. Lukaku verkürzte sicher zum 1:2. Der vierte Treffer Lukakus bei dieser EM.
Die Italiener kamen stark aus der Kabine und drängten die Teufel in die eigene Hälfte. Es dauerte eine Weile, ehe sich die Teufel aus der Umklammerung lösen konnten. Nach einer guten Stunde hatten die Belgier die Riesenchance zum Ausgleich. Doku bediente De Bruyne mustergültig. Der City-Profi suchte Lukaku. Der Schuss aus kurzer Distanz landete aber nur am rechten Oberschenkel Spinazzolas, der den Ausgleich verhinderte.
Wenig später verpasste der Spieler von AS Rom den K. o. der Teufel denkbar knapp. Für die letzten zwanzig Minuten des Spiels kamen bei den Roten Teufeln Chadli und Mertens für Tielemans und Meunier. Die beiden Eingewechselten zeigten sich auch direkt gefährlich. Die Hereingabe von Chadli verpassten aber Lukaku und Thorgan Hazard. Drei Minuten später musste Chadli verletzt runter und Dennis Praet kam für die verbleibende Spielzeit. Besonders bitter für die Teufel!
Sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit beschleunigte Doku von der linken Seite aus und ließ mehrere Gegenspieler aussteigen. Der Abschluss ging dann aber zu weit über den Kasten der Italiener. Am Ende blieb es beim knappen 2:1-Erfolg der Italiener. Damit sind die Belgier , wie schon 2016 im Viertelfinale ausgeschieden bei der Europameisterschaft.
Im Halbfinale treffen die Italiener am Dienstag in London auf Spanien.
Christophe Ramjoie