Von Changé nach Laval gab es den ersten richtigen Härtetest für das Tour-Peloton. Zum Auftakt gab es zwar bereits zwei hügelige Abschnitte. Die Stürze an den ersten Tagen hatten auch schon Fahrern Zeit gekostet. Allerdings wurden die ersten größeren Zeitabstände zwischen den Klassementfahrern erst heute erwartet.
Die erste Bestzeit, die länger Bestand hielt, kam von Mikkel Bjerg. Der Däne fuhr eine Zeit von 33 Minuten und einer Sekunde. Am Ende des Tages reichte diese Zeit dann nicht mal für eine Top-Ten-Platzierung. Über eine Minute sollte der dreifache U23-Zeitfahrweltmeister auf den späteren Sieger verlieren.
Stefan Küng sah lange wie der mögliche Sieger des Zeitfahrens aus. Mit einer Zeit von 32 Minuten 19 Sekunden führte er lange Zeit das Rennen an.
Doch dann kam Tadej Pogačar. Der Slowene flog über den Parcours. An jeder Zwischenzeit baute der 22-Jährige seinen Vorsprung weiter aus. Im Ziel hatte er schließlich 19 Sekunden Vorsprung auf Küng. In genau 32:00 Minuten beendete der Dritte der slowenischen Zeitfahrmeisterschaften das Rennen.
Seinen wahrscheinlich größten Rivalen auf den Gesamtsieg nahm Pogačar sogar noch mehr Zeit ab. Primož Roglič verlor 44 Sekunden und Richard Carapaz sogar noch eine Minute mehr.
Wout Van Aert war an der ersten Zwischenzeit noch vier Sekunden vor Küng. Doch bereits an der zweiten lag er hinter Küng auf Rang drei. Im Ziel wurde er schließlich Vierter. Der Vize-Weltmeister im Zeitfahren verlor im Ziel 30 Sekunden auf den Slowenen Pogačar.
Mathieu van der Poel fuhr immer in den Zeiten von Van Aert. Am Ende verlor er eine mehr als Van Aert auf den Sieger des Tages. Damit konnte der Niederländer sein Gelbes Trikot verteidigen. Er hat dort neun Sekunden Vorsprung auf Pogačar. Mark Cavendish bleibt Träger des Grünen Trikots, Ide Schelling trägt auch auf der sechsten Etappe das gepunktete Trikot. Tadej Pogačar bleibt Führender der Nachwuchswertung.
Die sechste Etappe von Tours nach Châteauroux ist eine für die Sprinter. Die Fahrer der Gesamtwertung werden auf einen ruhigen Tag ohne Wind und Stürze hoffen.
Christoph Heeren