Die Etappe zwischen Redon und Fougères war die zweite Sprintetappe in Folge. Das mit 150 Kilometern zu den kürzeren Etappen gehörende Teilstück startete mit einem Zeichen der Fahrer. Als der Startschuss fiel, startete das Peloton erst gemächlich und hielt dann sogar komplett an. Die Fahrer protestierten gegen die aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen.
Nach einigen Sekunden setzten die Fahrer die Etappe bei weiter gemütlichem Tempo fort. Die erste Attacke des Tages kam dann von einem Belgier und einem Franzosen. Brent Van Moer und Pierre-Luc Périchon setzten sich schnell ab. Ihr Vorsprung wuchs allerdings nicht großartig. Das Feld kontrollierte die beiden Ausreißer und ließ ihnen nicht viel mehr als drei Minuten.
Die Mannschaft des Gelben Trikots van der Poel und des Vortagessiegers Merlier beteiligte sich an der Nachführarbeit ebenso wie die Mannschaften von Mark Cavendish und Arnaud Démares. Ide Schelling - noch Ausreißer auf den ersten drei Etappen - erlebte einen ruhigen Tag. Da keine Bergpunkte vergeben wurden, behielt er sein gepunktetes Trikot ohne Anstrengung.
Den Zwischensprint in Vitré gewann Van Moer vor Périchon. Im Feld sicherte sich Cavendish noch 15 Punkte im Kampf um das Grüne Trikot. Direkt danach spannten sich die Mannschaften der Sprinter und Gesamtklassementfahrer vor das Feld und kontrollierten weiter den Abstand auf die Spitze.
Etwas mehr als 13 Kilometer vor dem Ziel griff dann aber Bren Van Moer an. Der Belgier baute seinen Vorsprung wieder auf eine Minute aus. Die Sprinterteams pokerten und sieben Kilometer vor dem Ziel hatte Van Moer noch immer eine Minute Vorsprung. Dann setzten sich die Teams aber gesammelt in Bewegung. 300 Meter vor dem Ziel war dann der Traum aus. Van Moer wurde gestellt.
Im Zielsprint in Fougères setzte sich dann Cavendish durch. Der Fahrer aus Großbritannien siegte vor Nacer Bouhanni aus Frankreich und Jasper Philipsen. Im leicht ansteigenden Finale der Etappe setzte er seinen Sprint spät an. Bouhanni konnte ihn nicht mehr übersprinten. Für Cavendish war es der 31. Etappensieg bei einer Tour de France. Der letzte seiner Etappensiege stammte noch aus dem Jahr 2016.
Cavendish übernimmt mit dem Sieg auch das Grüne Trikot des Punktbesten. Mathieu van der Poel bleibt im Gelben Trikot, genauso wie Tadej Pogačar im Weißen. Ide Schelling geht auch in die fünfte Etappe mit dem Trikot des besten Bergfahrers.
Die fünfte Etappe ist das erste Zeitfahren dieser Tour de France. Auf den 27,2 Kilometern zwischen Changé und Laval gehört Wout van Aert zu den Favoriten. Der Vizeweltmeister im Zeitfahren hat auch Chancen das Gelbe Trikot zu erobern.
Christoph Heeren