LOS will ein Förderzentrum aufbauen, dass das Vereinstraining bei besonders begabten Sportlern unterstützen soll. Lina Simons vom Leitverband des Ostbelgischen Sports hat im BRF-Interview erläutert, warum die vier Leistungszentren wegfallen und ein Förderzentrum geschaffen wird.
"Die Leistungszentren an sich verschwinden ja nicht komplett. Eines der ersten Ziele von LOS ist, einen neuen Dachverband zu organisieren, der das besser und professioneller koordiniert. In den Leistungszentren passiert vieles auf ehrenamtlicher Basis und wir wollen das alles professionalisieren und den Sportlern auch neue Angebote machen können, um die Talente besser zu fördern."
Förderanträge für verschiedene Sportabteilungen
Es wurden Förderanträge für verschiedene Sportabteilungen des Förderzentrums eingereicht. Nun muss abgewartet werden, ob sie angenommen werden oder nicht. Zudem soll ein Gesamtkonzept mit verschiedenen Angeboten ausgeschrieben werden: So etwa ein sportmedizinisches Netzwerk mit Sportpsychologie, Ernährungsberatung, Leistungsdiagnostik, Sportmedizin, aber auch sportartübergreifende Trainings.
"So wollen wir zum Beispiel Krafttraining, Stabilisationstraining und Konditionstraining für diejenigen Athleten anbieten, die Teil des Förderzentrums sind", sagt Lina Simons, "aber auch für das ganze Team Ostbelgien. Das heißt: alle Kaderathleten der Deutschsprachigen Gemeinschaft."
Fünf Verbände machen mit
Fünf Anträge wurden eingereicht: Für Fußball Ostbelgien, für den Ostbelgischen Tennisverband, für den Verband der deutschsprachigen Turnvereine, für den Verband Ostbelgischer Radsportler und für den Schachverband der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Das BSC-Leistungszentrum hingegen fällt weg.
Einen Antrag einzureichen, bleibe die Entscheidung der Verbände, so Simons. Außerdem müssten bestimmte Basiskriterien erfüllt werden: Mitgliederanzahl, Trainerausbildung, Infrastrukturen. Der BSC sei hier aufgrund der Mitgliederanzahl rausgefallen.
Expertenjury begutachtet, Regierung entscheidet
Das Projekt berge einen großen Arbeitsaufwand und finanzielle Kosten. Lina Simons hofft, dass in den nächsten Jahren neue Konzepte eingereicht werden. Eine Expertenjury bewertet jedes einzelne Konzept und erstellt ein Gutachten, das der Regierung vorgelegt wird. Dort liegt die letztendliche Entscheidung. Die Entscheidung wird nach bestimmten Kriterien getroffen: "Es geht vor allem darum zu sehen, ob die Verbände professionelles Training geben. Dazu gehört auch die Trainerausbildung, die sportwissenschaftliche Begleitung, die Sportmedizin oder auch die Leistungsdiagnostik. Aber auch, ob das Zusatztraining für die Athleten auch der breiten Basis hilft. Das Ziel der Leistungsförderzentren ist nämlich auch, dass danach die Jugend aus den Vereinen nachströmt, sodass die breite Basis auch gefördert wird und mehr motiviert wird."
Traum von Olympia ist nicht oberste Priorität
Dass irgendwann mal aus der Förderung ein ostbelgischer Olympiasieger hervorgeht, wäre natürlich ein großer Traum. Allerdings sei dies nicht die erste Priorität. "Wir werden den Fokus auf das Fördern legen. Wir wollen die Talente aus der Region soweit fördern, dass sie zu einem gewissen Zeitpunkt den Übergang zum Beispiel zu Leistungszentren in Mons machen können, in der Wallonie, in Flandern, aber auch im Ausland, wo sie dann die richtige professionelle Begleitung kriegen, um es vielleicht zu Olympia zu schaffen."
cr/fk