Trotz des Zwischenfalls beim zweiten Gruppenspiel, als der dänische Starspieler Christian Eriksen leblos zusammengebrochen war und reanimiert werden musste, wurde das Spiel zwischen Russland und den Roten Teufeln in St. Petersburg ganz normal um 21 Uhr angepfiffen. Sicher hat trotz aller Dramatik, die über dem fußballerischen Aspekt steht, auch die Entscheidung der beiden anderen Gruppengegner Dänemark und Finnland, das Spiel wieder aufzunehmen, dazu beigetragen.
Roberto Martinez brachte in der Abwehr etwas überraschend den Hertha-Profi Boyata. Davor setzte der Spanier die Agilität Castagnes auf der rechten Seite. Meunier war daher nur auf der Bank. Und Lukaku erhielt im Sturm Unterstützung von dem routinierten Dries Mertens.
Vor 30.000 Zuschauern, davon rund 650 Belgier, in St. Petersburg wollten die Russen gegen die Nummer eins der FIFA-Weltrangliste einen guten Start hinlegen und mussten aber schon ab der zehnten Minute einem Rückstand hinterherlaufen. Lukaku war der Nutznießer eines groben Schnitzers der russischen Abwehr und brachte die Teufel sicher in Führung. Es war Lukakus 61. Treffer im Dienste der Roten Teufel und diesen widmete er seinem dänischen Teamkollegen Christian Eriksen.
Die Russen reagierten in der 14. Minute mit einem wuchtigen Kopfball von Fernandes auf Courtois. Die Russen blieben, bei objektiver Betrachtung, die bessere Mannschaft auf dem Platz. Die nächste Möglichkeit hatten aber wieder unsere Landsleute. Courtois legte in der 18. Minute zurück auf den mitgelaufenen Dendoncker. Der Schuss des Wolverhampton-Profis ging aber deutlich über das Ziel.
Timothy Castagne musste nach einem heftigen Zusammenprall mit dem Russen Kuzy
Der russische Keeper ließ in der 34. Minute die Flanke von Thorgan Hazard von links genau vor die Füße des eingewechselten Meunier abtropfen. Meunier nutzte den Patzer und schob mühelos zum 2:0 ein. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit krönte Yannick Carrasco ein starkes Solo beinahe mit dem dritten belgischen Treffer. Es blieb bei der 2:0-Führung der Teufel zur Pause.
Die Russen legten nach dem Kabinengang stark los und wollten unbedingt den Anschluss erzwingen. Die Roten Teufel überstanden die druckvolle Anfangsphase der Hausherren aber unbeschadet. Die Entlastungsangriffe der Roten Teufel waren rar gesät.
Ab der 60. Minute gewannen die Teufel allmählich wieder die Kontrolle über das Spiel zurück. Defensiv standen die Teufel gut und ließen keine Chancen der Russen zu. In der 72. Minute kam Eden Hazard für den eher enttäuschenden Dries Mertens. Eine Viertelstunde vor dem Spielende kamen Vermaelen und Praet für Kapitän Vertonghen und den starken Yannick Carrasco.
Von den Russen, die physisch angeschlagen wirkten, kam nicht mehr viel. Lukaku machte nach starkem Zuspiel von Thomas Meunier in die Tiefe drei Minuten vor dem Ende den Sack endgültig zu.
Am Donnerstag treffen die Roten Teufel in ihrem zweiten Gruppenspiel in Kopenhagen auf Dänemark. Anpfiff ist um 18 Uhr.
Der Ameler Fußball-Profi Christian Brüls hat für uns das erste EM-Spiel der Roten Teufel als Experte beobachtet und sich danach mit dem Kollegen Christophe Ramjoie darüber ausgetauscht.
Christophe Ramjoie