Es war eine andere Sportgala, als man es eigentlich gewohnt ist. Auch wenn sie im Triangel in St. Vith stattfand, war alles anders als sonst. Im Mittelpunkt der diesjährigen Sportgala standen nicht unbedingt die Ehrungen der sportlichen Leistungen aus dem vergangenen Jahr, sondern eine Diskussionsrunde über das Coronajahr 2020 und über die Zukunft des Sports.
Wie wichtig ist Sport für die Gesundheit und welche Perspektiven braucht der Sport in der Region? Diese Fragen standen im Fokus der Diskussionsrunde.
Während Ministerin Isabelle Weykmans darauf aufmerksam machte, dass man in kleineren Gruppen oder alleine Sport machen konnte und dass der Blick auf eine bessere Zukunft gerichtet bleiben muss, räumte der Präsident des Leitverbandes des ostbelgischen Sports, Alexander Fickers, eine falsche Herangehensweise bei der Forderung nach Perspektiven im Sport ein.
Man habe ganz bewusst in den Gesprächen immer versucht, den Gesundheitsfaktor in den Vordergrund zu stellen, so Fickers. "Ich muss jetzt fast im Nachhinein sagen, vielleicht war es falsch. Falsch in dem Sinne, dass wir vermittelt haben, dass wenn kein Sport getrieben wird, wir die Gesundheit schon einmal so ein bisschen in der Warteschleife setzen und danach kümmern wir uns wieder darum."
"Aber die Gesundheit ist kein stabiler Zustand, sondern etwas, das täglich gefördert werden sollte. Der Sport ist eine super Methode, um die Gesundheit zu fördern. Wenn man keinen Sport treibt, schadet man der Gesundheit. Vielleicht hätten wir das besser so gesagt. Das heißt: Den Sport verbieten schadet der Gesundheit." Fickers wünscht sich mehr Perspektiven für den Sport und hat Angst, dass sich bis zum Ende des Jahres nicht viel verändert oder dass die Impfung nicht die erhoffte Wirkung bringt.
Wunsch nach mehr Normalität
Der Wunsch nach Perspektiven ist aber auch bei den Vereinen groß. Francis Rauw, der als Vertreter des LAC und des TriTeam Eupen an der Diskussionsrunde teilgenommen hat, hofft auf angepasste Entscheidungen aus der Politik für die Vereine. Für Laurenz Rex hat das Coronajahr 2020 etwas Positives gebracht: Er wurde Radprofi. Dennoch pocht auch er auf bessere Perspektiven für alle Sportarten.
Klar wurde bei der Diskussionsrunde, dass die Sportler der Region nach einer gewissen Normalität streben. Immerhin etwas Normalität gab es auch bei dieser Sportgala, denn der Preis für das Lebenswerk wurde auch in diesem Jahr vergeben. Er ging an Walter Schneider, der lange Jahre Präsident des Eupener Sportbundes war und so den Sport in Eupen stark geprägt hat.
In seinem Leben, sagt Walter Schneider, habe vor allem eins im Mittelpunkt gestanden: "Sport, Sport, Sport und Sport". Auch wenn Corona es den Sportlern im Moment schwer macht, nach den Worten von Walter Schneider zu leben, bleibt die Hoffnung, das sich bald wieder vieles um den Sport drehen kann.
Sportgala: Preis für das Lebenswerk geht an Walter Schneider
Robin Emonts