Schon nach einer gespielten Minute gingen im Löwener Stadion "Den Dreef" die Lichter im wahrsten Sinne des Wortes aus. Zum Glück wurde die technische Panne schnell behoben, sonst wäre das EM-Ticket direkt an die Schweizerinnen übergegangen.
Die Mannschaft aus der Schweiz schien die dunkle Phase wohl besser verkraftet zu haben, denn die Eidgenossinnen diktierten die Anfangsphase in Löwen. Die Red Flames wollten um jeden Preis ein frühes Gegentor vermeiden.
Mit der ersten echten Chance des Spiels gingen die Gastgeberinnen in Führung. Die Flanke von Tessa Wullaert wurde von Tine De Caigny per Kopf ins Tor befördert. Der Treffer wurde begünstigt durch die Fehleinschätzung der Schweizer Torfrau. Das 1:0 war zu diesem Zeitpunkt gleichbedeutend mit der EM-Qualifikation. Es blieben aber noch rund 70 Minuten zu spielen.
Die "Nati" versuchte zu reagieren, ohne aber zwingend zu werden. Klarer wurden die Möglichkeiten für die Flames gegen Ende des ersten Durchgangs. Erst setzte Wullaert einen Schuss in der 44. Minute an den Querbalken. Eine Minute später zeigte erneut Kapitänin Wullaert einen starken Einsatz, um den Ball noch im Spiel zu halten. Via Cayman landete der Ball bei De Caigny, die kurz vor dem Gang in die Kabinen zum 2:0 traf. Die Red Flames waren zur Pause voll auf EM-Kurs.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Flames die spielbestimmende Mannschaft. Knapp zehn Minuten waren gespielt, da hatte De Caigny die nächste Möglichkeit per Kopf. Diesmal konnte die Schweizer Torfrau den dritten Treffer De Caignys noch mit den Fingerspitzen entscheidend berühren.
Trotz einiger Auswechslungen blieb das Offensivspiel der Schweiz weitestgehend ungefährlich. In der 68. Minute wurde ein Kopfball von der eingewechselten Humm letztendlich von Flames-Schlussfrau Odeurs geschnappt.
In der 73. Minute sorgte eine Ecke von Tessa Wullaert für die Entscheidung. Der Ball wurde von der Schweizer Schlussfrau Elvira Herzog mit einer Faust in die eigenen Maschen gelenkt.
Auch am vierten Treffer der Flames war Wullaert beteiligt. In der 85. Minute setzte die Kapitänin Janice Cayman in Szene, die zum 4:0 traf. Das war auch der Endstand.
Für die Red Flames ist es erst das zweite Mal, dass sich die Mannschaft für eine Europameisterschaft qualifiziert. 2017 nahmen die Belgierinnen zum ersten Mal in der Geschichte an einer Europameisterschaft teil.
Die EM findet 2022 in England statt. Die Niederländerinnen sind die Titelverteidigerinnen.
Christophe Ramjoie