De Wilde war von Platz zwei in das Rennen gestartet. "Leider war ich damit auf der schlechteren Seite mit viel Gummiabrieb, deshalb haben die Reifen durchgedreht und ich bin nicht richtig vom Fleck gekommen", beschreibt der junge Fahrer den Start ins Rennen.
"Franco Colapinto hat von Platz drei einen super Start hingelegt und ist auf Platz eins vorgeschossen. Ich habe mit Victor Martins um Platz zwei gekämpft und in der Source-Kurve war es ganz schön eng. Ich denke, er hat mich nicht gesehen, und ich musste neben die Strecke ausweichen, um die Kollision zu vermeiden. Dann habe ich aber Platz drei vor meinem Teamkollegen Alex Quinn verteidigt."
Die Bedingungen waren nicht leicht: Die Strecke war nass und bei den ersten Runden war dadurch die Sicht sehr schlecht. "Durch diesen 'Spray' hat man so gut wie nichts gesehen. Das sieht man auch daran, dass ich meine schnellste Runde in der sechsten Runde gefahren bin, als der Abstand schon etwas größer war."
Rennabbruch
In der siebten Runde schlug ein weiterer Teamkollege, Reshad de Gerus, nach dem Raidillon in die Leitplanken ein. "Es ist ihm zum Glück nichts passiert. Ich habe einen Schreck gekriegt, als ich das Auto gesehen habe - es war genau die gleiche Stelle wie der tödliche Unfall von Antoine Hubert letztes Jahr. Aber mein Ingenieur hat mir schnell gefunkt, dass alles mit ihm in Ordnung ist." Das Safety Car kam auf die Strecke, und weil der Regen dann noch einmal stärker wurde, entschied sich die Rennleitung zum Abbruch.
Für Ugo de Wilde springt also das erste Treppchen in Spa-Francorchamps heraus. "Natürlich bin ich sehr glücklich. Schon das zweite Podium im Regen nach Barcelona. Mein Teamkollege wird Vierter. Sieht so aus, als wäre unsere Mannschaft langsam wieder auf der Höhe. Hoffentlich ein gutes Zeichen für den Rest der Saison. Wenn denn noch gefahren wird."
In Spa-Francorchamps wird jedenfalls noch gefahren. Der zweite Lauf des Formel Renault Europcups startet am Samstag um 10:40 Uhr. Ugo de Wilde geht von Startplatz fünf ins Rennen. "Ich war in der zweiten Qualifikation nur 27 Tausendstel hinter dem Dritten, das war natürlich ärgerlich. Es ist trockenes Wetter vorhergesagt und ich hoffe auf ein zweites Podium!"
Der zweite Belgier im Feld, der 18-jährige Amaury Cordeel, fuhr beim ersten Rennen auf den sechsten Platz. Am Samstag startet Cordeel im zweiten Rennen von Platz vier.
Katrin Margraff