Auf der letzten Etappe vor dem Ruhetag standen zwar nur drei Bergwertungen an, diese hatten es dafür aber in sich. Zwei Wertungen der ersten und eine der höchsten Kategorie standen an. Das Ziel befand sich zum ersten Mal in der Geschichte der Tour de France auf dem Grand Colombier.
Obwohl die meisten Beteiligten davon ausgingen, dass die Favoriten um den Gesamtsieg den Tagessieg unter sich ausmachen würden, versuchten viele Fahrer, in die Gruppe des Tages zu gelangen. So wie an bisher allen Tagen, die nicht den Sprintern liegen, gab es eine schnelle Anfangsphase.
Besonders packend war das Duell um das Grüne Trikot. Peter Sagan versuchte immer wieder, aus dem Feld auszureißen, um sich den Zwischensprint zu holen, aber jedes Mal war Sam Bennett an seinem Hinterrad. Schließlich sicherte sich der Italiener Matteo Trentin aus der dann doch entkommenen Fluchtgruppe heraus den Zwischensprint.
In der selben Gruppe waren auch Jesùs Herrada und Pierre Rolland, die sich jeweils einen der beiden Bergpreise der ersten Kategorie sicherten. Rolland war dann auch mit Michael Gogl einer der zwei Fahrer, die mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung auf das Feld den letzten Anstieg in Angriff nahmen.
Schon fünf Kilometer später war es dann um beide geschehen, als Rolland als letzter eingefangen wurde. Gleichzeitig fielen Nairo Quintana und Egan Bernal zurück und verloren bis zum Gipfel Sekunde um Sekunde. Damit verlor der Vorjahressieger Bernal so gut wie alle Chancen auf einen zweiten Toursieg in diesem Jahr.
In der Folge hielten die Teamkollegen Rogličs das Tempo hoch, so dass es zum Sprint der Favoriten kam, den Pogačar gegen Roglič gewann. Bernal musste seinen Platz auf dem Podium an seinen Landsmann Rigoberto Uran abgeben.
Am Montag steht der zweite Ruhetag an, bevor es in die Alpen geht. Vorher stellt sich wieder die Frage, wie viele Fahrer positiv auf das Coronavirus getestet werden und ob die Tour weitergeht.
Christoph Heeren