Auf der 13. Etappe erwarteten die Fahrer 4.400 Höhenmeter und nicht weniger als sieben Bergpreise. Da es wohl kaum möglich schien, die Etappe komplett zu kontrollieren, versuchten die meisten Teams einen Fahrer in der Spitzengruppe zu platzieren.
So deutete sich für die Sprinter ein schwieriger Tag an. Schon früh mussten sie abreißen lassen, da eine Gruppe nach der anderen ging, sich einholen ließ und es dann doch wieder versuchte. Die erste Gruppe, die dann etwas mehr Vorsprung herausfahren konnte, war eine Fünfergruppe um Jullian Alaphilippe.
Die fünf fuhren sich über eine Minute Vorsprung raus. Doch erstmal versuchten weitere Fahrer dazuzustoßen. Erst als siebzehn Mann um Maximilian Schachmann sich zusammenschlosse,n ließ das Feld die Ausreißer endgültig ziehen. Jumbo-Visma, das Team des Gesamtführenden Roglič ließ den Ausreißern bis zu zehn Minuten.
Nach einem Sturz, in den auch Nairo Quintana und Romain Berdet verwickelt waren, musste Bauke Mollema das Rennen aufgeben. Vor der Etappe fand man ihn auf dem dreizehnten Platz des Gesamtklassements wieder.
Als klar war, dass sich die Gruppe den Tagessieg untereinander ausmachen würde, setzte sich das Team ineos vor das Feld, um das Rennen hart zu gestalten. Zum selben Zeitpunkt griff vorne Schachmann aus der Gruppe heraus an und machte sich auf die Verfolgung von Neilson Powless. Erst fing er ihn ein, dann ließ er ihn im vorletzten Anstieg stehen.
In selbigem Anstieg griff Martínez aus der restlichen Ausreißergruppe an und nur Schachmanns Teamkollege Lennard Kämna konnte ihm folgen. Mit 50 Sekunden Rückstand machten sich die beiden auf die Verfolgung, wobei Kämna keine Ablösungen fuhr, um Schachmanns Position zu verteidigen.
Im Feld erhöhte Ineos für Egan Bernal das Tempo und schnell wurde das Feld ausgedünnt. Der Gesamklassement-Dritte Guillaume Martin fand sich schon früh am Ende des Feldes wieder. Schließlich zollten erst Alejandro Valverde und dann auch Romain Bardet und Martin dem Tempo Tribut und ließen abreißen.
Vorne kam Martinez auf eine halbe Minute an den Deutschen heran. Am Fuße des letzten Anstiegs war der Vorsprung auf 20 Sekunden geschrumpft. Martinez kam mit Kämna am Hinterrad zurück, ließ dann Schachmann stehen und besiegte Kämna im Schlusssprint.
Bei den Favoriten griff Tadej Pogačar am Fuße des letzten Anstiegs an, Roglič konterte und Bernal musste abreißen lassen. Am Ende konnte nur Richie Porte den beiden Slovenen halbwegs folgen. Bernal kam mit 38 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Im Gesamtklassement liegt nun Roglič 44 Sekunden vor Pogačar und 59 auf Bernal. Dieser verliert sein weißes Trikot an Tadej Pogačar. Am Samstag steht eine Überführungsetappe an. Für die Sprinter dürfte es zu schwer sein, für die Bergspezialisten zu leicht. Es besteht eine Chance für Fahrer wie Thomas De Gendt.
Christoph Heeren