Bereits nach neun Kilometern stand bei der siebten Etappe der Tour de France eine Bergwertung der dritten Kategorie an. Diese Bergwertung sollte das Rennen nachhaltig prägen. Direkt zu Beginn des Anstiegs setzte sich Bora-Hansgrohe an die Spitze des Feldes. Für ihren Sprintkapitän Peter Sagan versuchten sie, die anderen Sprinter abzuhängen.
Das gelang dem Team um den Vorjahresvierten Emmanuel Buchmann auch. Erst mussten Europameister Nizzolo und die beiden Etappensieger Ewan und Kristoff abreißen lassen. Dann auch noch der Träger des Grünen Trikots, Sam Bennett. Der kämpfte mit seinem Team noch einige Kilometer um den Anschluss, musste aber schließlich den Kampf aufgeben.
So blieben in der ersten Gruppe neben Sagan lediglich die Franzosen Bryan Coquard und Hugo Hofstetter, sowie die Italiener Matteo Trentin und Sonny Colbrelli aus der Riege der schnellen Männer übrig. Außerdem war der Sieger der fünften Etappe, der Belgier Wout van Aert, noch im Feld der Favoriten vertreten.
Anfangs waren noch alle Kandidaten auf ein gutes Gesamklassement vertreten. Nachdem der Sprinter Hofstetter durch einen Sturz zurückgeworfen wurde, erwischte es jedoch zuerst Bauke Mollema und dann Tadej Pogačar. Beide wurden durch technische Probleme aufgehalten, konnten aber wie Hofstetter schnell ins Feld zurückkehren.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Thomas de Gendt bereits von der ersten Gruppe abgesetzt. Sein Vorsprung bewegte sich auf den folgenden Kilometern zwischen 20 und 50 Sekunden. 35 Kilometer vor dem Ziel wurde er dann allerdings gestellt.
Zu diesem Zeitpunkt legte das Team Ineos Grenadiers um Vorjahressieger Egan Bernal los. Sie spannten sich bei seitlichem Rückenwind vor das Feld und beschleunigten. Ein Gesamklassement-Fahrer nach dem anderen verlor seinen Platz im Feld. Erst musste Richie Porte, dann Tadej Pogačar und schließlich Fahrer wie Richard Carapaz und Mikel Landa das Feld ziehen lassen. Am Ende verloren sie alle mindestens eine Minute.
Im Sprint der übriggebliebenen Fahrer hatte dann Wout van Aert die besten Beine. Er war am Ende schneller als Edwald Boasson, Hagen und Bryan Coquard. Sagan übernahm dank der taktischen Mission seiner Mannschaft das Grüne Trikot. Adam Yates behält das Gelbe Trikot für den dritten Tag in Folge.
Die achte Etappe der Tour führt den Tour-Tross in die Pyrenäen. Über zwei Berge der ersten und einen der höchsten Kategorie geht es am Ende bergab nach Loudenvielle.
Christoph Heeren