Trotz der Abwesenheit des Publikums und eines abgespeckten Programms war die 44. Auflage des Memorial Van Damme Meetings in Brüssel sicherlich eine der spektakulärsten Auflagen in der Geschichte des Leichtathletik-Meetings. Gleich mehrere Rekorde purzelten im König-Baudouin-Stadion.
Den Auftakt machte der Paralympics-Sieger Peter Genyn im Rollstuhlsprint über 100 Meter. Genyn verbesserte seinen eigenen Weltrekord vom 9. August um vier Hundertstel. 19,71 Sekunden benötigte Genyn für den 100 Meter-Sprint.
Als nächstes wurde der Stundenrekord der Frauen geknackt. Die Niederländerin Sifan Hassan konnte in Brüssel den Stundenweltrekord aus dem Jahr 2008 verbessern. Die alte Bestmarke von 18,517 Kilometern der äthiopischen Langstreckenläuferin Dire Tune wurde um 413 Meter verbessert. 18,970 Kilometer war die exakt zurückgelegte Distanz. Auch der belgische Stundenrekord der Frauen wurde in Brüssel durch Nina Lauwaert geknackt. Lauwaert konnte den bestehenden Landesrekord um 40 Meter verbessern.
Belgiens weibliche Sprinthoffnung über die 100 Meter, Rani Rosius, verpasste den belgischen Rekord von Kim Gevaert um vier Hunderstel denkbar knapp. In 11 Sekunden 43 sprintete Rosius in Brüssel zum Sieg.
Als nächstes sollte der zwei Wochen alte europäische Rekord über die 1500 Meter verbessert werden. Der Norweger Jakob Ingebrigtsen konnte seinen eigenen Rekord aber nicht verbessern. Das Gesicht des Rekordhalters war nach den
im Brüsseler König-Baudouin- Stadion auch recht enttäuscht.Über die 1000 Meter der Frauen konnte die Kenianerin Faith Kipyegon den 24 Jahre alten Weltrekord der Russin
InDer schwedische Hochspringer Armand Duplantis schraubte die Meeting-Bestmarke im Hochsprung auf 6 Meter.
Zum Abschluss des Meetings verbesserte der Brite Mo Farah den Stundenweltrekord von Haile Gebrselassie aus dem Jahr 2007. In 60 Minuten lief Farrah 21,330 Kilometer. Landsmann Bashir Abdi musste den Briten erst in der letzten Minute ziehen lassen und hatte der Attacke nichts entgegen zu setzen.
Im nächsten Jahr soll das Memorial Van Damme am 3. September wieder vor vollen Rängen ausgetragen werden.
Christophe Ramjoie