Nachdem die drei Ausreißer des Tages, Michael Schär, Cyril Gauthier und Fabien Grellier, bereits früh gestellt wurden, entwickelte sich auf den Straßen rund um Nizza ein bizarres Rennen.
Geprägt von Dauerregen und Stürzen ging es aus dem Hinterland der Stadt an der Côte d'Azur zurück auf die Promenade des Anglais. Unter anderem fielen die Mitfavoriten Miguel Angel Lopez und Tibaut Pinot, sowie die Edelhelfer George Bennett und Pavel Sivakov.
Gerade Pinots Sturz, knapp drei Kilometer vor dem Ziel, war ein Rückschlag, zumindest an seiner Reaktion gemessen. Frustriert den Kopf schüttelnd fuhr er ins Ziel ein. Die vielen Stürze auf der glitschigen Straße führten dazu, dass die Fahrer zwischenzeitlich den Fuß vom Gas nahmen.
Der Sieg Kristoffs kommt ziemlich überraschend, hatten ihn doch kaum Rennbeobachter auf dem Schirm für den Sieg der ersten Etappe. Für den ehemaligen Europameister aus Norwegen war es dennoch der bereits vierte Etappensieg bei einer Tour de France. Er übernimmt mit dem Gelben auch das Grüne Trikot des Führenden in der Sprintwertung.
Bester Jungprofi ist Mads Pedersen. Auf der zweiten Etappe trägt der Franzose Fabien Grellier das Bergtrikot. Bester Belgier wurde Jasper Stuyven auf Rang zehn.
Von den Kandidaten auf den Gesamtsieg bei dieser Tour de France hat keiner auf der ersten Etappe Zeit verloren. Am Sonntag ist aber bereits der erste wichtige Tag für die Titelanwärter.
Am zweiten Tag der Tour zieht es die Fahrer schon in die Berge. Über zwei Berge der ersten Kategorie führt es die Fahrer durch hügeliges Gelände zurück nach Nizza. Kandidaten auf den Etappensieg sind neben Julian Alaphilippe auch einige Belgier wie Thomas de Gendt oder Tiesj Benoot, die es gegebenenfalls aus einer Ausreißergruppe versuchen können.
Christoph Heeren