Der AC Eifel nimmt das gemeinsame Training nach der Corona-Pause wieder auf. Unter der Anleitung von Jérôme Hilger-Schütz drehen die Mittel- und Langstreckenläufer ihre Runden auf der Aschenbahn an der Bischöflichen in St. Vith.
"Das letzte gemeinsame Training war Mitte März. Danach war kein Mannschaftstraining mehr erlaubt", erzählt der Trainer. "Als es wieder erlaubt war, etwa seit zwei Wochen, haben wir alle wieder zu zweit oder zu dritt trainiert. Alle haben versucht, sich alleine fit zu halten oder sie haben über das Internet Wettkämpfe abgesprochen."
In die Halle dürfen die Läufer und Läuferinnen nicht. Das Risiko einer Ansteckung ist an der frischen Luft geringer, wenn die Corona-Regeln eingehalten werden. "Im Grunde gelten, wie für jeden anderen, die Abstandsregeln, 1,50 Meter im Normalfall, Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und möglichst Körperkontakt und große Menschenansammlungen vermeiden", erklärt Hilger-Schütz.
"Seit dieser Woche ist es erlaubt, wieder in der Gruppe zu trainieren: ein Trainer mit maximal 20 Athleten. Bei uns sind manchmal mehr dabei, deshalb trennen wir die Frauen von den Männern. Wir haben eine Verantwortliche für die Frauen und versuchen, das so zu regeln. Wir versuchen auch, die Intervalle getrennt zu laufen."
Volles Tempo geben kommt nach der Trainingspause nicht infrage. Das sieht auch Bernard Müller so. Er trainiert Jugendliche ab zwölf Jahre im Springen, Laufen und Werfen. Für seine Schützlinge heißt es: langsam starten.
"Wir hatten ja eine ganz lange Pause und die war natürlich sehr schlecht, weil unsere Jugend sich nach der Wintermeisterschaft darauf gefreut hat, im Frühling und Sommer Gutes zu leisten", berichtet Müller. "Jetzt fangen nicht alle, aber manche wieder bei Null an. Es ist schon frustrierend, weil sehr viele sich wirklich darauf gefreut hatten. Wir trainieren viermal in der Woche, das muss man, um Leistung zu bringen."
Die wettkampforientierten Jugendlichen haben in der Corona-Pause einen Trainingsplan erhalten. Zu den talentierten Athleten gehört Tom Marenne aus Ligneuville. Er wurde bei der Belgien-Meisterschaft Siebter im Weitsprung.
Im Mehrkampf ist Sophia Schroeder aus Weywertz vorne mit dabei. "Sie ist auch ein Riesentalent. Im Weitsprung kommt sie im Training schon über fünf Meter, beim Kugelstoßen über elf Meter", sagt der Trainer stolz. "Besonders bei den Hürden ist sie sehr stark. Ich glaube, sie ist sechste oder siebte in der Walloniemeisterschaft geworden. Und Sophia Schroeder ist Provinzmeisterin auf 200 Meter."
Die ersten Leichtathletikwettkämpfe werden vermutlich frühestens ab August ausgetragen. Diese Zeit werden die Sportler nutzen, um zu ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückzukehren.
Chantal Scheuren