Thomas Vermaelen war fit genug, um das vorletzte EM-Qualifikationsspiel gegen Russland von Beginn an bestreiten zu können. In der Dreierabwehrkette standen ihm Dedryck Boyata und Toby Alderweireld zur Seite. Thorgan Hazard und Timothy Castagne besetzten die Flanken, Axel Witsel und Kevin de Bruyne kam die zentrale Rolle im Mittelfeld zu.
Dries Mertens und Eden Hazard standen gemeinsam mit Sturmspitze Romelu Lukaku in der Offensive. Für die Spitze von Inter Mailand war das Spiel in St. Petersburg sicherlich ein besonderes Spiel, da er am 17. November 2010 seine beiden ersten Länderspieltore in einem Auswärtsspiel gegen Russland gefeiert hatte. Mittlerweile ist Lukaku der absolute Rekordtorschütze der Roten Teufel.
Für die Belgier, die seit sieben Spielen kein Gegentor mehr kassiert hatten, ging es in St. Petersburg um den Gruppensieg. Die Roten Teufel spielten noch im alten gelben Auswärtsdress und in vertrauter Umgebung, denn bei der letzten WM haben die Belgier zwei Mal im Krestovski-Stadion gespielt (Halbfinale und Spiel um Platz drei).
Das Spitzenspiel wurde in der Anfangsphase von den Russen gestaltet. Die Roten Teufel hatten in der ersten Viertelstunde ein wenig Mühe mit dem Pressing der Russen und Torabschlüsse gab es aus belgischer Sicht erst einmal nicht. In der 18. Minute spielte Kevin de Bruyne einen präzisen öffnenden Pass auf Dries Mertens, der legte zurück auf Lukaku. Belgiens Rekordtorschütze hatte in dieser Szene aber noch Ladehemmung.
Eine Minute später sorgte eine Co-Produktion der Hazard-Brüder für die Führung der Belgier. Eden bediente seinen jüngeren Bruder Thorgan auf der linken Strafraumseite. Der BVB-Spieler zog in den Strafraum und traf mit einem satten Schuss zur 1:0-Führung der Teufel. Der vierte Treffer für den jüngeren Hazard-Bruder im Dienst der Nationalelf.
Kapitän Eden Hazard scheiterte zehn Minuten später am Schlussmann der Russen. Guilherme verhinderte mit einem starken Reflex den zweiten Treffer der Belgier. In der 33. Minute traf dann aber auch der ältere Hazard-Bruder: Alderweireld mit einem langen Ball auf Lukaku, der legte für den Kapitän auf, der zum 2:0 für die Belgier traf. Die Russen brauchten nun fünf Treffer, um noch Gruppensieger zu werden.
Im Gegenzug war Thibaut Courtois beim Schuss von
gefordert. Fünf Minuten vor der Pause ein starker Pass von Dries Mertens auf Kevin de Bruyne. Der City-Profi lief in Richtung Strafraum und legte für den mitgelaufenen Eden Hazard auf, der zum 3:0 für die Teufel traf. Der Gruppensieg war den Belgiern bereits zur Pause so gut wie sicher.Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte Mertens die Chance, auf 4:0 zu erhöhen, nachdem Thorgan Hazard starke Vorarbeit geleistet hatte. Für den Napoli-Profi war nach der Aktion Schluss. Mertens wurde etwas schmerzvoll nach Abschluss der Aktion von den Beinen geholt. Für ihn kam Youri Tielemans.
Die Roten Teufel kontrollierten das Geschehen in St. Petersburg. Romelu Lukaku erhöhte sein Torsaldo mit dem 4:0 in der 72. Minute auf 52 Tore.
Rund dreizehn Minuten vor dem Ende verhinderte Boyata zunächst noch den Ehrentreffer der Russen. Bei der anschließenden Ecke konnte Courtois den Kopfball gegen Kuzyaev klären, den Abpraller brachte im Tor unter (1:4). Erst der zweite Gegentreffer für den Nationaltorhüter in dieser Qualifikationskampagne.
Der neunte Sieg im neunten Spiel ist ein starkes Signal in Richtung Europameisterschaft 2020. Am Dienstag treffen die Roten Teufel zum Abschluss der Qualifikationskampagne in Brüssel auf Zypern. Die perfekte Qualifikationsrunde mit 30 Punkten bleibt das Ziel.
Christophe Ramjoie