Sieger der Rallye du Condroz ist der Franzose Stéphane Lefebvre im Ford Fiesta R5. Lefebvre hatte bei der zweiten Wertungsprüfung Samstagmorgen die Führung übernommen und nicht wieder hergegeben. Er beendete die Rallye mit 52 Sekunden Vorsprung. Bereits 2018 hatte Lefebvre in Huy gesiegt.
Adrian Fernémont (Skoda Fabia R5) kam nach einer verrückten letzten Wertungsprüfung am Ende auf Platz vier hinter den Brüdern Guillaume de Mévius (Citroën C3 R5) und Ghislain de Mévius (Skoda Fabia R5). Damit sammelt Fernémont genügend Punkte, um in der Wertung der belgischen Meisterschaft an Kris Princen vorbeizuziehen.
Der 31-jährige Adrian Fernémont aus Andenne feiert in Huy seinen ersten Landesmeister-Titel - und das standesgemäß. "Heute Abend gibt es Fritten und Bier", kündigt Fernémont im Ziel an.
Krimi auf den letzten Kilometern
Fernémont lag vor der letzten Wertungsprüfung auf Platz drei, war dann aber plötzlich wieder auf dem Weg zu Platz zwei. Denn Sébastien Bedoret, der zu dem Zeitpunkt Zweiter war, landete auf den letzten Kilometern noch im Graben - genau wie Vincent Verschueren und weitere Fahrer. Ein Beweis, wie knifflig die Bedingungen waren.
Fernémont verlor aber ebenfalls Zeit - durch einen Plattfuß. "Der Reifenschaden kam nach fünf Kilometern. Dann fängst du an zu zweifeln, du weißt nicht wieviel Zeit du verlierst. Ich habe trotzdem versucht, schnell ins Ziel zu kommen", erklärt Fernémont im Ziel. Hätte Fernémont noch mehr Zeit liegen lassen und höchstens Platz sieben eingefahren, wäre Kris Princen Landesmeister. Wäre Bedoret nicht ausgefallen, wäre Fernémont nur Fünfter geworden - und Bedoret Landesmeister.
"Ist natürlich schade, dass ich nur auf Platz vier gekommen bin", sagt Fernémont. "Aber das spielt eigentlich keine Rolle. Ich bin froh und stolz, diese Meisterschaft für mich entschieden zu haben. So verrückte letzte Kilometer hat es sicher seit zehn Jahren nicht gegeben. Und es war nochmal Zeit, dass ein Wallone gewinnt", grinst Fernémont. Der letzte Landesmeister aus dem Süden war Hubert Deferm 2008.
Princen im Pech
Reifenschäden waren auch Thema bei Kris Princen. Bereits Samstag hatte er dadurch Zeit liegen lassen. Sonntagmittag rollte der Titelverteidiger auf der 16. von 20 Wertungsprüfungen erneut mit einem Plattfuß an seinem Skoda Fabia R5 ins Ziel. Er verlor mehr als anderthalb Minuten und fiel vom sechsten auf den neunten Platz zurück.
"Nach dem ersten Reifenschaden haben wir uns wieder nach vorne gekämpft und lagen auf Meisterkurs. Aber dann kam dieser Plattfuß, den ich mir wirklich nicht erklären kann. Wir haben keinen Fehler gemacht. Es sollte wohl einfach nicht sein", sagte Princen.
Durch einen weiteren Reifenschaden auf der Verbindungsetappe kam Princen dann auch noch zu spät im Servicepark an und handelte sich eine Zeitstrafe ein. Alle Chancen auf die Titelverteidigung waren dahin und er entschied, aufzugeben. Princen beendet die Saison 2019 als Vize-Meister.
Katrin Margraff