Am Sonntag erwartete die Fahrer die letzte Pyrenäenetappe und die hatte es mit einem Anstieg der zweiten und drei Anstiegen der ersten Kategorie in sich. Und was das Profil der Etappe versprach, das hielten die Fahrer.
Nicht ein Meter der 195 Kilometer langen Etappe wurde locker gefahren, alle 165 Fahrer des Feldes fuhren vom Senken der Startflagge an auf Anschlag. Namen wie Romain Bardet, Dan Martin und Nairo Quintana oder auch Vincenzo Nibali wollten in die erste Gruppe des Tages.
So dauerte es auch über eine Stunde, bis sich eine Gruppe von fast vierzig Fahrern absetzen konnte. Gefährlichster Fahrer mit Blick auf das Gesamtklassement war der 14. Nairo Quintana, der im Verlaufe der Etappe auf bis zu zwei Minuten an das Gelbe Trikot herankam.
Dementsprechend war es die Mannschaft von Julian Alaphilippe, die die Arbeit im Feld übernahm, ehe Jumbo-Visma nach einer Attacke von Mikel Landa die Tempoarbeit übernahm. Landa konnte bei seiner Attacke auf nicht weniger als drei Teamkollegen, darunter Quintana, in der Ausreißergruppe bauen.
Am Fuße des letzten Anstiegs hatte Landa in einer dritten Gruppe zwei Minuten Rückstand auf die zu dem Zeitpunkt führenden Simon Geschke und Simon Yates. Im Feld, aus dem inzwischen der Gesamtzehnte Enric Mas verschwunden war, versuchten Bora, Jumbo und Astana, den Abstand auf eine Minute zu drücken. Damit ermöglichten sie auch Alaphilippe, von dieser Arbeit zu profitieren.
Im Feld erhöhte in der Zeit David Gaudu das Tempo für Thibaut Pinot und verringerte langsam den Abstand auf Landa, der alleine auf der Jagd nach Yates war. Dieser hatte vorne Geschke stehen gelassen und stürmte zu seinem zweiten Erfolg bei der diesjährigen Tour de France.
In dem Moment, in dem Gaudu seine Arbeit verrichtet hatte, griff Pinot an und nur Bernal, Buchmann und Alaphilippe konnten folgen. Thomas, Kruijswijk und Fuglsang zeigten Schwächen.
Pinot setzte weitere Attacken, bis er alleine auf Landa aufschloss und Zweiter wurde. Alaphilippe tat sich immer schwerer und verlor schließlich auch noch 37 Sekunden auf Thomas, der gegen Ende des Berges angriff. Vor dem Ruhetag hat der Franzose noch 1:35 Vorsprung auf Vorjahressieger Thomas.
Christoph Heeren