Der erste Ruhetag der diesjährigen Tour de France kam etwas später als gewöhnlich. Nach der zehnten Etappe am Montag gab es erst am Dienstag eine Pause und nicht wie gewohnt am Tag nach der neunten Etappe. Und um die Fahrer nach zehn anstrengenden Renntagen noch etwas zu schonen, stand zur elften Etappe eine Sprintetappe auf dem Programm. Doch, wie schon am Montag, wurden wieder windanfällige Straßen befahren.
Die Fluchtgruppe des Tages entstand dementsprechend so schnell wie auf den anderen Sprintetappen. Der Belgier Aimé De Gendt und die Franzosen Lilian Calmejane, Anthony Perez und Stéphane Rossetto setzten sich direkt nach dem reellen Start ab und erfuhren sich bis zu drei Minuten.
Beide Bergpreise des Tages holte sich Anthony Perez und auch den Zwischensprint, bei dem aus dem Feld heraus Elia Viviani auf den fünften Platz fuhr. Das brachte ihn Sagans Grünem Trikot um einen Punkt näher. Sagan wirklich gefährlich wird er damit aber nicht.
Hinter den Ausreißern kontrollierten wieder einmal die Mannschaften von Viviani, Groenewegen und Ewan. Da der erhoffte Wind erstmal ausblieb, fuhren Ausreißer und Feld in einem stets einholbaren Abstand zueinander Richtung Toulouse. 30 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem großen Sturz um Niki Terpstra, der das Rennen aufgeben musste. Unter anderem Nairo Quintana und Richie Porte fanden sich unter den Fahrern wieder, die kurz aufgehalten wurden. De Gendt griff seine Fluchtkollegen an und konnte zehn Kilometer vor dem Ziel noch einmal 40 Sekunden auf das Feld erkämpfen. Er wurde jedoch kurz vor dem Ziel auch noch gestellt.
Im Kampf der schnellen Männer sprang Caleb Ewan vom Hinterrad Groenewegens zum lang ersehnten Sieg. Er siegte mit wenigen Zentimetern Vorsprung auf den Niederländer. Elia Viviani aus Italien wurde Dritter.
Vor der Bergetappe am Donnerstag hat Julian Alaphilippe 1:12 Minuten Vorsprung auf Vorjahressieger Geraint Thomas und 1:16 auf dessen Teamkollegen im Weißen Trikot, Egan Bernal.
Christoph Heeren