Die Etappe prägten drei Angreifer, die sich direkt nach dem Start vom Feld absetzen konnten. Den Belgier Frederik Backaert begleiteten sein Teamkollege Yoann Offredo aus Frankreich und der Schweizer Michael Schär. Das Wanty-Gobert-Duo und der Schweizer vom Team CCC konnten allerdings nie mehr als dreieinhalb Minuten herausfahren und so war auch bereits früh klar, dass sich die Etappe auf einen Massensprint hin entwickelte.
Die Arbeit an der Spitze des Feldes teilten sich die Mannschaften der Topfavoriten auf den Tagessieg: Viviani, Ewan und Groenewegen. Der Wind stand zwar interessant, um gegebenenfalls das Feld auf der Windkante auseinander zu reißen, doch entweder wehte er nicht stark genug oder keine Mannschaft wollte sich im Kampf um einige Sekunden aufreiben.
Für ein wenig Abwechslung sorgten zwei Bergwertungen und eine Sprintwertung, die Frederik Backaert gewann und an der Peter Sagan seinen Vorsprung in der Sprintwertung gegenüber Michael Matthews weiter ausbauen konnte. Aber auch die Bergwertung 15 Kilometer vor dem Ziel konnte den Massensprint, der sich seit dem Beginn der Etappen abzeichnet, nicht verhindern, auch wenn das Team Sunweb das Tempo noch mal stark anzog. Auch eine späte Attacke von Lillian Calmejane war letztlich erfolglos.
Auf der Zielgeraden stellte sich Elia Viviani vom belgischen Deceuninck-Quickstep-Team als der schnellste Mann heraus. Sein Mannschaftskollege Julian Alaphilippe beendete die Etappe sicher im Feld und verteidigte damit sein Gelbes Trikot. Morgen wird dann wieder mit ihm zu rechnen sein, doch auch Fahrer wie Peter Sagan oder Michael Matthews dürfte die schwierige fünfte Etappe in hügeligem Gelände liegen. Aus belgischer Sicht dürften sich Wout Van Aert, weiterhin im weißen Trikot des besten Jungprofis, Tim Wellens, weiterhin im gepunkteten Trikot, oder Olympiasieger Greg Van Avermaet Chancen ausrechnen.
Christoph Heeren