Zwei Mal hat Markus Palttala das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf Platz zwei beendet. Dieses Wochenende kam der Finne, der seit 15 Jahren in Eupen wohnt, im Mercedes auf Gesamtrang 14. Aber auch das war ein Erfolg, denn Palttala startete in der Klasse Pro-Am - zwei Profis, zwei Amateure.
Palttala nahm das Rennen gemeinsam mit Fabian Schiller, der auch damals bei Marc VDS sein Teamkollege war, und zwei Amateur-Fahrern in Angriff: John Shoffner und Janine Hill, einem Ehepaar aus den USA.
Kleinigkeiten
"Das Wochenende war eigentlich ganz gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten. Im Top-30-Qualifying hatten wir einen Unfall und standen deshalb nur auf dem 27. Startplatz. Aber in einem 24-Stunden-Rennen macht das keinen großen Unterschied."
"Nachts hatten wir einen kleinen technischen Defekt, da war ein Teil der Aufhängung gebrochen, das hat etwa 20 Minuten gekostet, und einen platten Reifen. Ansonsten ist die Woche sehr gut gelaufen. Das Auto war super, alle Fahrer waren gut. Wir sind sehr zufrieden."
Gesamtrang 14 und Platz sechs in der Klasse Pro-Am mit zwei echten Amateur-Fahrern können sich sehen lassen. Für Shoffner und Hill ist es das erste Jahr im GT3. "Ja, deshalb sind wir sehr stolz auf das Ergebnis."
Zu gutes Wetter
Unfälle, Reifenschäden und technische Defekte ohne Ende machten das Rennen zu einem 24-Stunden-Krimi, der Zuschauern und Fahrern kaum Zeit zum Durchatmen ließ. "Es ist jedes Jahr verrückt. Es ist einfach das verrückteste Rennen auf diesem Planeten. Aber dieses Jahr war es besonders chaotisch. Der Grund ist vielleicht, dass das Wetter so gut war. Es war immer trocken und jedes Auto ist Vollgas gefahren. Wenn es regnet, sind die Leute möglicherweise etwas vorsichtiger."
"Ich bin sechs Stunden gefahren. Die ersten drei oder vier Runden nach dem Start waren frei. Danach gab es in jeder Runde, die ich gefahren bin, einen Code 60 km/h oder Doppel-Gelb-Phasen. Jede Runde war irgendetwas, das mich aufgehalten hat. Also sollte man sich meine Rundenzeiten auch nicht unbedingt anschauen", meint Palttala lachend.
"Hauptsache ist natürlich immer, dass alle Fahrer okay sind. Ansonsten sind es eben nur Materialschäden. Unser Auto ist aber zum Glück auf allen vier Rädern ins Ziel gefahren", sagt der 41-Jährige.
Nächstes Ziel: Sieg in Spa
Ende Juli steht für Palttala das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps an. Dort startet er für das Bentley-Werksteam. Zum 100-jährigen Jubiläum setzt Bentley alles daran, das Rennen zu gewinnen. "Wir kommen mit vier Werksautos. Und das Ziel ist ganz klar der Sieg."
Die Chancen für seinen zweiten Spa-Sieg nach 2015 stehen also nicht schlecht. "Letztes Jahr mit Lexus hatten wir auch ein gutes Paket. Aber unter anderem durch die Balance of Performance hat es nicht gut funktioniert, und dann hatten wir diesen krassen Unfall. Ich denke, dass wir dieses Jahr eine realistische Chance haben."
Vanthoor-Doppelsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Katrin Margraff