"Rallye habe ich schon immer gemacht. Und jetzt hatte ich die Möglichkeit, Rundstrecke mit einem professionellen Team zu machen. Zweiter Grund ist natürlich, dass es nur eine Stunde von zu Hause weg ist. Ich kann also jeden Abend nach Hause fahren, was mir wichtig ist. Es ist eine Umstellung, aber ein Schritt in die richtige Richtung."
Der 29-Jährige hat nicht lange nach einem neuen Job gesucht. "Da die Motorsportwelt ziemlich klein ist, kennt der eine den anderen. Ich bin dann eingeladen worden, habe mich vorgestellt und bin so hier gelandet. Im Gegensatz zu Hyundai arbeiten viele Einheimische in dem Team. Alle wohnen höchstens eine Stunde von Meuspath entfernt. Die Hauptsprache ist Deutsch, auch wenn wir Englisch zum Beispiel für Meetings benutzen."
Patrik Hansen ist gut aufgenommen worden und hat sich schnell bei seinem neuen Arbeitgeber eingewöhnt. "Das Team ist wirklich okay, alle sind freundlich. Gerade weil ich neu bin und viele Fragen habe. Das Setting vom Auto kann man überhaupt nicht vergleichen. Im Rallye hat man schwierigere Straßenverhältnisse als auf der Rundstrecke, ist ja klar. Hier ist es präziser."
"Aber es bleibt immer noch Motorsport. Die Arbeit ist genau so anstrengend, vielleicht noch ein bisschen stressiger. Was mir sehr gut gefällt, ist dass man immer in Kontakt mit dem Auto ist. Im Rallye sieht man das Auto nur drei Mal am Tag."
"Nicht zu viel bewegen"
Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kümmert sich Patrik Hansen um die beiden Manthey-Porsche #1 – den Vorjahressieger – und #911, das Auto von unter anderem Laurens Vanthoor. Ein Doppel-Marathon. "Bis jetzt ist es okay. Aber ich denke, wenn es zum Morgen hingeht, wird es ziemlich heftig mit der Müdigkeit und Konzentration."
"Meine Kollegen haben mich schon gebrieft: Nicht zu viel bewegen. Nur wenn Boxenstopp ist, dann muss man Vollgas geben. Ansonsten sollte man so ruhig wie möglich bleiben, um Energie zu sparen. Wir werden auch gut mit Essen und Getränken versorgt. Schlafmöglichkeit ist in der Box in einem Stuhl, zwischen den Stints. Wenn es gut läuft, eine knappe Stunde. Wenn es schlecht lauft, nur eine halbe."
So ganz ohne Rallye geht es aber doch nicht. Patrik Hansen verfolgt ganz genau, wie die Saison in der Rallye-WM für sein ehemaliges Team verläuft. "Ja klar, immer. Ich werde weiter Thierry und Hyundai die Daumen drücken. Viele ehemalige Kollegen sind hier, weil Hyundai ja auch dieses Wochenende am Start ist. Alle freuen sich für mich, dass ich glücklich bin. Es ist immer schön, die Jungs zu sehen."
Katrin Margraff